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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0020
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r8

Zwoe Erzählung.
haben sehr viele Gelehrte diesen Grundsatz
behauptet: Es könne kein Mensch, er fty
auch wer er wolle, blos darum bas Voss thun,
weil es böse fty. Es könnten mancherlei) Ein-
würfe, die doch den Schein eines Einwurfs hät-
ten, darwider gemacht werden.
Das was ich itzt sage, betrift das Flehen
und Bitten der armen Schuldner, die bey den
nahrlosen Zeiten nicht bezahlen können, für die
will ich nachdrücklich in der zwoten Erzählung
sprechen; weil ich merke, daß die grausame Welt
soweit gekommen ist, daß sich der Starke des
Schwachen nicht annehmeü, und der Reiche den
Armen auf keinerlei Weift helfen will, der Be-
güterte sieht den Nothdürftigen kaum über die
Achseln an, ja es ist so weit gekommen, daß der
wohlgekleidere Herr den Zerlumpten nicht achtet,
und sich dessen schämet, Den Nackenden nicht
kleidet. Ich sehe ferner, daß Leute, die sich in
allem Wohlleben, in aller Ueppigkeit und in al-
len Arten eines unverantwortlichen Vergnügens
unmäßig herumwälzen, den Hungrigen dennoch
kein Brodt geben, und sie stellen sich als hätten
sie nicht einen Augenblick Zeit, einen mitleidigen
Blick auf einen ehrlichen Nothdürftigen und un-
schuldig Mangelleidenden Menschen zu werfen;
sondern die Bmeley ist itzo eine Art einer prakri-
 
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