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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0106
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L04
riv ein, damit ja nicht der Tod in ihre Familie kom-
me und damit nicht etwa jemand von ihnen ster-
ben möge. Wollen sie wissen, wie lange sie noch
leben werden; so fragen sie den schreyenden
Kuckuck. Wenn ihnen das linke Ohr klingt,
so bedeutet es schlimme Zeitungen; so wie hinge-
gen das Klingen im rechten was Glückliches be-
deuten soll.
Kein einziger in ihrem ganzen Hause wird
sich das Haar verschneiden, oder zur Ader lassen;
oder sonst was Wichtiges vornehmen, wo er nicht
in den Caleuder gesehen, die Zeichen begucket und
die Planeren zu Rache gezogen har.
In ihrem Garten wird nichts gesäet, als
nach den Mondesvimeln. Was stark wachsen
soll, wird im zunehmenden; was hingegen klein
bleiben muß, im abnehmenden Lichte gepflanzet.
Dieses chut man auch bey der Entwöhnung der
Kinder, man entwöhnet die Knäbchen vier Ta-
ge vor dem vollen Monde, damit alles an ih?
neu sein völlig werden sott; hingegen entwöhnet
man die Töchtergen vier Tage nach dem Voll-
mond, damit sie nicht eine gar zu volle Brust
bekommen.
Wenn ihr Mann etwas am Hofe zu thun
har, so warm er bis der Mond mit der Sonne
eins Zusammenkunft hält; alsdmn, spricht er,
ist es nicht gefährlich, daß sich em Geringer zu
 
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