87
Fjordbild“ (1874, Kunsthalle in Hamburg), „ Oeschinen - See bei
Kandersteg im Kanton Bern“ (1876, Nationalgalerie in Berlin),
„Das Schloss der Königin Johanna zu Neapel“ (1886), „Teich bei
Blankenburg am Harz“ (1888), „Die Faraglioni bei Capri“ (1889,
Königin von Württemberg), „Partie bei Roccabruna in Oberitalien“
(1891) und „Auf der Engstlenalp in der Schweiz“ (1893). Die
meisten seiner Werke haben sich auf den Ausstellungen der
Akademie der Künste befunden, die er regelmässig und mit
besonderer Vorliebe beschickte. Seit 1851 war er im Besitze des
Königlich belgischen Leopold-Ordens, im Jahre 1853 verlieh ihm
unsere Akademie die kleine und 1857 die grosse goldene Medaille
für Kunst. 1860 erwählte sie ihn zu ihrem Ordentlichen Mitgliede.
König Wilhelm I. ernannte ihn 1864 zum Professor und verlieh ihm
1869 den Roten Adler-Orden. Leu war auch Mitglied der Akademieen
von Amsterdam und Wien und im Besitze zahlreicher ehrender
Anerkennungen und ausländischer Medaillen für Kunst.
Müller, Hans, geboren den 18. September 1854 zu Köln,
war ein Sohn des rheinischen Dichters Wolfgang Müller von
Königswinter. Er studierte Philologie und Kunstwissenschaft inBonn
und in Leipzig und betrachtete dabei Anton Springer als seinen
Hauptlehrer. Nach längeren Studienreisen trat er in die Verwaltung
der Grossherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in
Karlsruhe ein, von wo er 1885 an die Königliche Bibliothek zu
Berlin kam. Mit dem 1. April 1888 übernahm er daneben die
Lehrerstelle für Musikgeschichte bei der Akademischen Hochschule
für Musik; an dieser Anstalt wurde er ein Jahr darauf fest angestellt
und hielt längere Zeit musikgeschichtliche Vorlesungen an Stelle
des Geheimrates Spitta. Als Professor Dr. Robert Dohme,
Erster Ständiger Sekretär der Akademie der Künste, am 8. No-
vember 1893 gestorben war, wurde dessen Amt zuerst kommissarisch
und vom 1. April 1894 ab endgültig auf Hans Müller übertragen.
Er verwaltete es bis zu seinem Tode und erwarb sich ein besonderes
Verdienst um die verschiedenen Ausstellungen, die die Akademie in
den letzten Jahren veranstaltet hat und unter denen die Graphische
und die Menzel-Schrader-Achenbach-Ausstellung, sowie die historische
Abteilung der Internationalen Kunstausstellung von 1896 zu den
bedeutendsten zu rechnen sind. Auch litterarisch ist Müller thätig
gewesen; er veröffentlichte „Betrachtungen über das Studium der
Fjordbild“ (1874, Kunsthalle in Hamburg), „ Oeschinen - See bei
Kandersteg im Kanton Bern“ (1876, Nationalgalerie in Berlin),
„Das Schloss der Königin Johanna zu Neapel“ (1886), „Teich bei
Blankenburg am Harz“ (1888), „Die Faraglioni bei Capri“ (1889,
Königin von Württemberg), „Partie bei Roccabruna in Oberitalien“
(1891) und „Auf der Engstlenalp in der Schweiz“ (1893). Die
meisten seiner Werke haben sich auf den Ausstellungen der
Akademie der Künste befunden, die er regelmässig und mit
besonderer Vorliebe beschickte. Seit 1851 war er im Besitze des
Königlich belgischen Leopold-Ordens, im Jahre 1853 verlieh ihm
unsere Akademie die kleine und 1857 die grosse goldene Medaille
für Kunst. 1860 erwählte sie ihn zu ihrem Ordentlichen Mitgliede.
König Wilhelm I. ernannte ihn 1864 zum Professor und verlieh ihm
1869 den Roten Adler-Orden. Leu war auch Mitglied der Akademieen
von Amsterdam und Wien und im Besitze zahlreicher ehrender
Anerkennungen und ausländischer Medaillen für Kunst.
Müller, Hans, geboren den 18. September 1854 zu Köln,
war ein Sohn des rheinischen Dichters Wolfgang Müller von
Königswinter. Er studierte Philologie und Kunstwissenschaft inBonn
und in Leipzig und betrachtete dabei Anton Springer als seinen
Hauptlehrer. Nach längeren Studienreisen trat er in die Verwaltung
der Grossherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in
Karlsruhe ein, von wo er 1885 an die Königliche Bibliothek zu
Berlin kam. Mit dem 1. April 1888 übernahm er daneben die
Lehrerstelle für Musikgeschichte bei der Akademischen Hochschule
für Musik; an dieser Anstalt wurde er ein Jahr darauf fest angestellt
und hielt längere Zeit musikgeschichtliche Vorlesungen an Stelle
des Geheimrates Spitta. Als Professor Dr. Robert Dohme,
Erster Ständiger Sekretär der Akademie der Künste, am 8. No-
vember 1893 gestorben war, wurde dessen Amt zuerst kommissarisch
und vom 1. April 1894 ab endgültig auf Hans Müller übertragen.
Er verwaltete es bis zu seinem Tode und erwarb sich ein besonderes
Verdienst um die verschiedenen Ausstellungen, die die Akademie in
den letzten Jahren veranstaltet hat und unter denen die Graphische
und die Menzel-Schrader-Achenbach-Ausstellung, sowie die historische
Abteilung der Internationalen Kunstausstellung von 1896 zu den
bedeutendsten zu rechnen sind. Auch litterarisch ist Müller thätig
gewesen; er veröffentlichte „Betrachtungen über das Studium der