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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1897 [1. Oktober 1896 - 1. Oktober 1897]

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V. LEBENSLAUF
der vom 1. Oktober 1896 bis 1. Oktober 1897 verstorbenen Senatoren,
Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Bargiel, Woldemar, Professor, Ordentliches und Senats-
Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, ist am 3. Oktober
1828 in Berlin geboren, wo sein Vater, Adolf Bargiel, Musiklehrer
war. Den ersten Unterricht in der Tonkunst erhielt er, wie
natürlich, im Elternhause. Er lernte Violine, Klavier und Orgel
spielen, während Dehn ihn in der Harmonielehre und im Kontra-
punkt unterwies. Als achtzehnjähriger Jüngling bezog er das
Leipziger Konservatorium, und setzte seine Studien unter Haupt-
mann, Moscheies, Rietz und Gade fort. Schon in Leipzig
erregte Bargiel Aufsehen durch ein Oktett für Streichinstrumente,
das in einer der öffentlichen Konservatoriums-Prüfungen zur Auf-
führung kam. 1850 ging er wieder nach Berlin zurück und blieb
dort, teils mit Musikunterricht beschäftigt, teils fleissig komponierend,
bis er 1859 als Lehrer an das Kölner Konservatorium berufen
wurde. 1865 vertauschte er diese Stellung mit der eines Direktors
der Musikschule in Rotterdam, 1874 wurde er zum Königlichen
Professor ernannt und an die Königliche (Hochschule für Musik in
Berlin berufen. 1875 wurde er Mitglied des Senats der König-
lichen Akademie der Künste und Leiter einer akademischen
Meisterschule für Komposition, und 1888 Vorsteher der Kompositions-
abteilung an der Hochschule. Bargiels Mutter war zuerst mit
Friedrich Wieck verheiratet gewesen, er selbst ist demnach ein
Halbbruder Klara Schumanns. Während ihn so mit Robert
Schumann, dem Menschen, zufällige verwandtschaftliche Bande ver-
knüpften, zog ihn zu Schumann, dem Künstler, ein tief innerer,
 
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