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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1900 [1. Oktober 1899 - 1. Oktober 1900]

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gesetzt, dessen Zinsen alljährlich als ein Stipendium an einen hilfsbedürftigen
Maler zur Ausbildung seiner Studien ausgezahlt werden sollen. Der Stiftung ist
unter dem 10. Februar 1877 die landesherrliche Genehmigung erteilt worden. Das
Kapitalvermögen des Legates beträgt zur Zeit 6000 M.
Das für 1900 fällig gewordene Stipendium wurde dem Land-
schaftsmaler Otto Lämmerhirt in Berlin verliehen.
2. Die Rentier Louis Biersche Stiftung.
Errichtet von dem am 28. September 1896 in Berlin verstorbenen Rentier
Wilhelm Louis Bier, der den akademischen Hochschulen für die bildenden
Künste und für Musik Legate von je 1500 M-, zusammen 3000 M., vermachte. Das
Kapital-Vermögen der Stiftung beträgt 2900 M. Die Zinsen sind nach den Be-
stimmungen des Testators alljährlich am 23. März als Unterstützungen an je zwei
würdige und bedürftige Hochschüler für die bildenden Künste und für Musik zu
verwenden.
Vier Hochschülern wurden die aufgelaufenen Zinsen zu gleichen
Teilen bewilligt.
Weitere, noch Die der Akademie der Künste ferner vermachten, aber noch
nicht in nicht oder noch nicht im vollen Umfange in Wirksamkeit getretenen
getretene Stiftungen zu Reisestipendien und Studienunterstützungen sind die
Stiftungen, folgenden :
1. das Prediger Johann Gottfried Niedlichsche Legat.
Der am 14. November 1872 zu Schillersdorf bei Stettin verstorbene emeritierte
Prediger Johann Gottfried Niedlich hat der Akademie der Künste durch
letztwillige Verordnung vom 21. August 1871 ein Kapital von (10000 Thlr.) 30000 M.
zur Stiftung eines Reisestipendiums legiert, das auf je vier hintereinander folgende
Jahre, zuerst einem Maler, dann einem Architekten und dann einem Bildhauer
und zwar immer in der angegebenen Reihenfolge zu verleihen ist. Die Verleihung
des Stipendiums hat auf Grund eines Wettbewerbes zu erfolgen, zu welchem von
der Akademie eine Preisaufgabe zu stellen ist.
Der lebenslängliche Niessbrauch des Legates gebührt der Universalerbin
des Stifters, Fräulein Caroline Luise Wilhelmine MinnaSchrödcr, jetzigen
verwitweten Oberstabsarzt Dr. med. Schultze in Berlin.
Durch Allerhöchsten Erlass vom 3. Juni 1874 ist der Akademie die landes-
herrliche Genehmigung zur Annahme der dankenswerten Zuwendung erteilt
worden.
In der Lage der Stiftung, über welche zur Zeit ein Statut
noch nicht vorhanden ist, ist eine Aenderung nicht eingetreten.
2. die Emil Wentzelsche Stiftung für Studierende der
Königlich Preussischen Akademie der Künste zu Berlin.
Der Rentner Herr Emil Wentzel, geboren in Berlin, gestorben am
23. Februar 1892 zu Baden-Baden, hat durch testamentarische Bestimmungen sein
 
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