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Grisebach, Hans Otto Friedrich Julius, am 26. Juni 1848
als Sohn des Professors der Botanik zu Göttingen geboren,
besuchte 1857—1868 das Human-Gymnasium daselbst und
ging darauf nach Hannover, wo er zuerst in das Atelier des
Baurats Hase, etwas später in das Polytechnikum eintrat, dessen
sämtliche Baukurse er von Michaelis 1869 bis Michaelis 1873,
vom deutsch-französischen Kriege unterbrochen, mit Auszeich-
nung durchmachte. Die folgenden drei Jahre studierte er
praktisch bei dem Dombaumeister Schmidt in Wien und leitete
1876—1879 den Bau der von Johannes Otzen entworfenen
Bergkirche in Wiesbaden. Während dieser Zeit unternahm er
auch mehrere Studienreisen durch Italien, Spanien und Frank-
reich. Die Frucht aller dieser Arbeiten war ein ausgesprochener
Architekturstil, der die strengen konstruktiven Grundsätze des
Mittelalters mit den zierlichen Formen der deutschen Früh-
renaissance zu verbinden strebte. Naturgemäfs w7andte sich
Grisebach deshalb mit Vorliebe dem Profanbau zu, wie er
denn hauptsächlich Schlösser und Villen, und zwar in den
Rheinlanden wie auch in Berlin, wo er seit 1880 lebte, und
anderswo ausführte. Doch schuf er grofse Geschäftshäuser (A. W.
Faber, Ascher & Münchow, Fafskessel & Müntmann u. a. in
Berlin) und Kirchen mit nicht minderem künstlerischen Fein-
sinn. Seit 1888 war er Mitglied unserer Akademie. Er starb
am 11. Mai 1904.
Lenbach, Franz Seraph von, wurde am 13. Dezember
1836 zu Schrobenhausen in Oberbayern als Sohn eines Maurers
geboren, besuchte 1848—1851 die Gewerbeschule zu Landshut,
1853—1854 das Polytechnikum zu Augsburg, 1855 —1856 die
Kunstakademie zu München. Hier war er Schüler Pilotys,
ging aber meist seiner Vorliebe für Bildnisse, Tiere und Land-
schaften nach. 1858 kam er nach Rom, von wo ihn ein Ruf
an die Kunstschule nach Weimar versetzte. Allein das Zu-
sammenwirken mit Böcklin und Begas daselbst dauerte nur
1 x/2 Jahr; dann folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Rom,
wo Lenbach für den Baron von Schack kopierte, ferner Reisen
in Spanien, Griechenland und Ägypten, dazwischen 1870—1873
ein Aufenthalt in Wien. Seit 1876 lebte Lenbach abwechselnd
in Wien, Berlin und München, wo er sich schliefslich dauernd
niederliefs. Aufser einem »Hirtenknaben« (1857) und dem
Grisebach, Hans Otto Friedrich Julius, am 26. Juni 1848
als Sohn des Professors der Botanik zu Göttingen geboren,
besuchte 1857—1868 das Human-Gymnasium daselbst und
ging darauf nach Hannover, wo er zuerst in das Atelier des
Baurats Hase, etwas später in das Polytechnikum eintrat, dessen
sämtliche Baukurse er von Michaelis 1869 bis Michaelis 1873,
vom deutsch-französischen Kriege unterbrochen, mit Auszeich-
nung durchmachte. Die folgenden drei Jahre studierte er
praktisch bei dem Dombaumeister Schmidt in Wien und leitete
1876—1879 den Bau der von Johannes Otzen entworfenen
Bergkirche in Wiesbaden. Während dieser Zeit unternahm er
auch mehrere Studienreisen durch Italien, Spanien und Frank-
reich. Die Frucht aller dieser Arbeiten war ein ausgesprochener
Architekturstil, der die strengen konstruktiven Grundsätze des
Mittelalters mit den zierlichen Formen der deutschen Früh-
renaissance zu verbinden strebte. Naturgemäfs w7andte sich
Grisebach deshalb mit Vorliebe dem Profanbau zu, wie er
denn hauptsächlich Schlösser und Villen, und zwar in den
Rheinlanden wie auch in Berlin, wo er seit 1880 lebte, und
anderswo ausführte. Doch schuf er grofse Geschäftshäuser (A. W.
Faber, Ascher & Münchow, Fafskessel & Müntmann u. a. in
Berlin) und Kirchen mit nicht minderem künstlerischen Fein-
sinn. Seit 1888 war er Mitglied unserer Akademie. Er starb
am 11. Mai 1904.
Lenbach, Franz Seraph von, wurde am 13. Dezember
1836 zu Schrobenhausen in Oberbayern als Sohn eines Maurers
geboren, besuchte 1848—1851 die Gewerbeschule zu Landshut,
1853—1854 das Polytechnikum zu Augsburg, 1855 —1856 die
Kunstakademie zu München. Hier war er Schüler Pilotys,
ging aber meist seiner Vorliebe für Bildnisse, Tiere und Land-
schaften nach. 1858 kam er nach Rom, von wo ihn ein Ruf
an die Kunstschule nach Weimar versetzte. Allein das Zu-
sammenwirken mit Böcklin und Begas daselbst dauerte nur
1 x/2 Jahr; dann folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Rom,
wo Lenbach für den Baron von Schack kopierte, ferner Reisen
in Spanien, Griechenland und Ägypten, dazwischen 1870—1873
ein Aufenthalt in Wien. Seit 1876 lebte Lenbach abwechselnd
in Wien, Berlin und München, wo er sich schliefslich dauernd
niederliefs. Aufser einem »Hirtenknaben« (1857) und dem