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XXXlV

zarte Behandlung eines väterlich wohlwol-
lenden Freundes zu genießen, und wer ge-
währte sie ihnen in einem höheren Grade,
als HeiniH? Anspruchlos hörte er die Mei-
nung eines jeden mit prüfender Ruhe, gütig
kam seine Hülfe dem Wunsche entgegen, und
es that ihm weh nur mit Hoffnungen trö-
sten zu können. Das Verdienst fand an ihm
den unermüdeten Wortführer feiner gerechten
Ansprüche, das hoffnungsvolle Talent den
Auwald seines rühmlichen Strebens, das Un-
glück einen theilnehmenden Freund und Net-
ter. Doch es muß einer geschicktern Feder
überlassen werden, die hohe Güte seines Cha-
rakters darzustcllen, dem eine edle Religio-
sität die erhabene Weihe gab, und an dessen
Vollendung er nie müde ward, täglich durch
Selbstbeobachtung zu arbeiten, wovon die
von ihm bis an feinen Tod geführten Tage-
bücher die rührendsten Beweise geben. Denn
der nur gegen sich strenge Mann, dessen
edle Frömmigkeit in dem Erfolge feines Stre-
bens, in den Resultaten feiner verdienstvol-
len Thätigkeit, nur einen höheren Segen ge-
wahr ward, genügte sich selbst nie, und war
doch sonst so geneigt, gerechte Forderungen
weniger nach den Ansprüchen, welche die
 
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