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Die Form des Unterrichtes war, soweit es anging, nach
Art einer Universität. Meisterhafte Gemälde der Kurfürstlichen
und bald nachher Königlichen Bildergalerie wurden in ausführ-
lichen Vorträgen erläutert ('); und selbst darin zeigt sich jene
Ähnlichkeit, dafs gegen den jetzigen schulmäfsigen Gebrauch, wo
der Unterricht in der Akademie kaum tagelang unterbrochen wird,
vom 13" Juli bis 24"°" August und um Ostern, Pfingsten und
Weihnachten jährlich zusammen 14 Wochen Ferien zu freien
Arbeiten der Lehrer und Schüler eingeführt waren. Wie alle
Schöpfungen Friedrichs I war auch diese gleichsam mit der Ahn-
dung einer fernen grofsen Zukunft angelegt. Auch war der Er-
folg der neuen Akademie ein so günstiger, dafs schon unter Wer-
ners Nachfolger im Directorat, dem wackeren Augustin Ter-
westen, am 2™ September 1700 ein Erlafs nöthig wurde, damit
„der Numerus der Studirenden nicht zu stark anwachse". Die
Gunst Friedrichs blieb der Anstalt fortwährend zugewandt, wie
die 1706 erfolgte Anordnung ausgedehnterer Preisbewerbungen
beweist. Die Concurrenten erhielten zur Bearbeitung der Auf-
gaben drei Monate; bei der Zuerkennung der Preise votirten alle,
auch die Ehren -Mitglieder der Akademie, und am Geburtstage des
Königs wurden sie den Siegern in feierlicher Sitzung ausgetheilt.
1707 erhielt die Akademie die erneuerte Zusicherung eines beson-
(') Diese Vorträge wurden zum Theil gedruckt: M. s. Zwo akademische Reden, deren eine
den 28sten October 1705 bei Stellung des Modells, die andere den 12ten November desselben
Jahres bei Examinirung eines Kunstgemäldes in der Königlich Preufsischen Akademie der
Künste und mechanischen Wissenschaften allhier in Berlin gehalten, von Samuel Theodor
Geriken, Acad. Dir. und Prof. Cöln an der Spree.
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Die Form des Unterrichtes war, soweit es anging, nach
Art einer Universität. Meisterhafte Gemälde der Kurfürstlichen
und bald nachher Königlichen Bildergalerie wurden in ausführ-
lichen Vorträgen erläutert ('); und selbst darin zeigt sich jene
Ähnlichkeit, dafs gegen den jetzigen schulmäfsigen Gebrauch, wo
der Unterricht in der Akademie kaum tagelang unterbrochen wird,
vom 13" Juli bis 24"°" August und um Ostern, Pfingsten und
Weihnachten jährlich zusammen 14 Wochen Ferien zu freien
Arbeiten der Lehrer und Schüler eingeführt waren. Wie alle
Schöpfungen Friedrichs I war auch diese gleichsam mit der Ahn-
dung einer fernen grofsen Zukunft angelegt. Auch war der Er-
folg der neuen Akademie ein so günstiger, dafs schon unter Wer-
ners Nachfolger im Directorat, dem wackeren Augustin Ter-
westen, am 2™ September 1700 ein Erlafs nöthig wurde, damit
„der Numerus der Studirenden nicht zu stark anwachse". Die
Gunst Friedrichs blieb der Anstalt fortwährend zugewandt, wie
die 1706 erfolgte Anordnung ausgedehnterer Preisbewerbungen
beweist. Die Concurrenten erhielten zur Bearbeitung der Auf-
gaben drei Monate; bei der Zuerkennung der Preise votirten alle,
auch die Ehren -Mitglieder der Akademie, und am Geburtstage des
Königs wurden sie den Siegern in feierlicher Sitzung ausgetheilt.
1707 erhielt die Akademie die erneuerte Zusicherung eines beson-
(') Diese Vorträge wurden zum Theil gedruckt: M. s. Zwo akademische Reden, deren eine
den 28sten October 1705 bei Stellung des Modells, die andere den 12ten November desselben
Jahres bei Examinirung eines Kunstgemäldes in der Königlich Preufsischen Akademie der
Künste und mechanischen Wissenschaften allhier in Berlin gehalten, von Samuel Theodor
Geriken, Acad. Dir. und Prof. Cöln an der Spree.
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