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jährigen zum Nachfolger Tassaerts zu ernennen. Daß seine
Wahl gerechtfertigt war, bestätigte schon das erste Werk,
das aus der Hand des jungen Hofbildhauers hervorging,
das wundervolle Denkmal des Grafen von der Mark für die
Dorotheenstädtische Kirche. Es entstehen dann in schneller
Folge die epochemachenden monumentalen Arbeiten, die
des Künstlers Ruhm begründeten, die Quadriga auf dem
Brandenburger Tore, die Gruppe Herkules mit dem Centaur
auf der Herkulesbrücke, die Standbilder Friedrichs des
Großen für Stettin und die seiner Generale Ziethen und
Leopold von Dessau für Berlin. 1791 folgt dann die schöne
Marmorgruppe der beiden Prinzessinnen, der Gemahlin des
Kronprinzen von Preußen, der späteren Königin Louise und
der Gemahlin des Prinzen Ludwig von Preußen.
Neben diesen Hauptwerken entstehen eine Anzahl Büsten
und Reliefs für das Königliche Schloß und andere öffentliche
Gebäude. Das umfangreichste Relief schmückt die Königliche
Münze.
Diese bis zur Wende des Jahrhunderts ausgeführten
Arbeiten bezeichnen den Höhepunkt in Schadows Schaffen.
Die bald folgenden kriegerischen Ereignisse setzten seiner
Tätigkeit, wenigstens was monumentale Arbeiten anbetrifft,
vorläufig ein Ende. Für künstlerische Unternehmungen ist
kein Interesse mehr vorhanden, und alle großen Projekte
werden auf unbestimmte Zeit vertagt. Die schweren Kriegs-
nöte mit ihren Folgen, Einquartierung und Kriegssteuern
lasten schwer auf Schadow, und er hat seine liebe Not, seine
Familie und die seiner Gehilfen durchzubringen. Er muß es
erleben, daß französische Soldaten den Marmorsarkophag des
Grafen von der Mark erbrechen, weil sie darin Kostbar-
keiten vermuten, und daß mit anderen Kunstwerken die
Quadriga vom Brandenburger Tor von Napoleon fort-
geschleppt wird. 1807 wird der Friede von Tilsit geschlossen^
jährigen zum Nachfolger Tassaerts zu ernennen. Daß seine
Wahl gerechtfertigt war, bestätigte schon das erste Werk,
das aus der Hand des jungen Hofbildhauers hervorging,
das wundervolle Denkmal des Grafen von der Mark für die
Dorotheenstädtische Kirche. Es entstehen dann in schneller
Folge die epochemachenden monumentalen Arbeiten, die
des Künstlers Ruhm begründeten, die Quadriga auf dem
Brandenburger Tore, die Gruppe Herkules mit dem Centaur
auf der Herkulesbrücke, die Standbilder Friedrichs des
Großen für Stettin und die seiner Generale Ziethen und
Leopold von Dessau für Berlin. 1791 folgt dann die schöne
Marmorgruppe der beiden Prinzessinnen, der Gemahlin des
Kronprinzen von Preußen, der späteren Königin Louise und
der Gemahlin des Prinzen Ludwig von Preußen.
Neben diesen Hauptwerken entstehen eine Anzahl Büsten
und Reliefs für das Königliche Schloß und andere öffentliche
Gebäude. Das umfangreichste Relief schmückt die Königliche
Münze.
Diese bis zur Wende des Jahrhunderts ausgeführten
Arbeiten bezeichnen den Höhepunkt in Schadows Schaffen.
Die bald folgenden kriegerischen Ereignisse setzten seiner
Tätigkeit, wenigstens was monumentale Arbeiten anbetrifft,
vorläufig ein Ende. Für künstlerische Unternehmungen ist
kein Interesse mehr vorhanden, und alle großen Projekte
werden auf unbestimmte Zeit vertagt. Die schweren Kriegs-
nöte mit ihren Folgen, Einquartierung und Kriegssteuern
lasten schwer auf Schadow, und er hat seine liebe Not, seine
Familie und die seiner Gehilfen durchzubringen. Er muß es
erleben, daß französische Soldaten den Marmorsarkophag des
Grafen von der Mark erbrechen, weil sie darin Kostbar-
keiten vermuten, und daß mit anderen Kunstwerken die
Quadriga vom Brandenburger Tor von Napoleon fort-
geschleppt wird. 1807 wird der Friede von Tilsit geschlossen^