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gliederung als auch durch die wiederkehrende Verwendung von
abwechselnd roth und schwarz glasii’ten Steinen eine nahe Ver-
wandtschaft mit den schönen Giebeln der St. Katharinen-Kirche
zu Salzwedel und entspricht mehr einer Bauzeit vom Anfange
des XV. Jahrh.
Von der ehemaligen prachtvollen architektonischen Ausstat-
tung des Innern hat sich aufser einem geschnitzten und bemalten
Flügelaltare St. Johannes, welcher — wiewohl mit Unrecht — als
eine Stiftung des Erzbischofs Dietrich Kagelwit gilt, nur noch eine
in Eichenholz geschnitzte Wand von ca. 26 F. Länge und 16F. Höhe
erhalten. Diese mit Strebepfeilern, Fialen, krabbenbesetzten Kiel-
bogen, Baldachinen, freien Figuren und Reliefscenen aufs Reichste
ausgestattete Wand ist vortrefflich erhalten und darf als das aus-
gezeichnetste Holzschnitzwerk, welches die Altmark noch
besitzt, betrachtet werden. EineFigur mit einem Spruchbande über-
liefert sicher das Datum dieses Kunstwerks. Die Inschrift lautet:
Anno domini MCCCCLXII in festo Martini, wodurch das vorher
angedeutete Datum von ca. 1460 für die Bauzeit des östlichen
Theils des Doppelflügels noch mehr gesichei’t wird.
B. Die Stadt Tangermünde.
Obgleich die bis in die frühesten Zeiten hinaufreichende
Stadt Tangermünde weder den Umfang noch die politische Be-
deutung, welche Stendal besafs, im Mittelalter erreicht hat, so
nimmt sie doch durch die Zahl und den inneren Werth ihrer
erhaltenen Bauwerke einen hervorragenden Platz unter den Städ-
ten der Altmark ein. — An kirchlichen Gebäuden sind noch vor-
handen: die Pfarrkirchen St. Stephan und St. Nikolaus, die Ho-
spitalkirche St. Elisabeth und die Ruine des Dominikaner-Klosters
Allerheiligen; an Profan-Gebäuden: das Neustädter, Hühnerdor-
fer und Wasser-Thor, das Rathhaus, ferner einige Maüerthürme
und Schlofsgebäude.
I. Pfarrkirche St. Stephan.
I-Iistorisches.
Die dem Schutzpatrone des HalberstädterBisthums St.Stephan
geweihte Kirche wurde kurz vor dem J. 1188 durch den Grafen
Heinrich von Gardelegen als Pfarrkirche gegründet und unmit-
telbar nach der von demselben Fürsten erfolgten Stiftung des
Doms zu Stendal, der Propstei jenes Stiftes überlassen'). In
dieser Stellung verblieb die in spätern Zeiten mannigfach be-
gabte und beschenkte Kirche, bis Kaiser Karl IV. im J. 1376
sie dem auf dem Schlosse zu Tangermünde in der St. Johannes-
Kapelle von ihm errichteten neuen Domstifte beilegte 2). An
diese Inkorporirung hat sich wahrscheinlich ein Umbau ange-
schlossen, von welchem eine in Minuskeln geschriebene Inschrift
zu reden scheint, welche sich über einem Sandsteinreliefe (Chri-
stus am Oelberge) in einer oblongen Blende an der Westfront
eingemauert befindet. Diese sehr verwitterte Inschril't lautet:
dusent un drihudert ... deme achte' un negeste jar minhart vä wol-
derode d. udar 3). Obgleich aus diesen Worten kein direkter
Schlufs auf eine Bauthätigkeit durch Minhart von Wolderode zu
machen ist, so darf die Benutzung dieser Inschrift wegen der
stets in Tangermünde lebendig gebliebenen Tradition, dafs KarllV.
St. Stephan neu erbaut habe, nicht völlig abgelehnt werden, zu-
mal auch sämmtliche Chronisten der Stadt diese Inschrift auf
’) Ricdel a. a. O. V. 3 und Wohlbrück a. a. 0. 128.
2) Riedel a. a. O. XVI. 20.
■’) Es nrnfs hervorgehoben werden, dafs die Insehrift auf einer und das Relief mit
der Oelbergscene auf einer andern Sandsteinplatte eingemeifselt ist. Beide, roh an ein-
ander gesetzte Platten werden urspriinglich nicht zusammengehört haben. Da aber eine ge-
meinschaftliche rechteekige Backsteinblende am Fufse der Wostfront beide Steine umschliefst,
so ist der Schlufs gerechtfertigt, dafs dieselben sclion vor dem Bau der neuen Westfrorit,
die in die zweite Hälfte des XV. Jahrh. fällt, an dcr ältern Facade vorhanden gewesen sind
und in dcn Neubau als nicht unwiehtige historischo Dokumente hiniiber gerettet wurden.
jene Bauthätigkeit unter und nach Karl IV. beziehen. Spätere
urkundliche Nachrichten geben keinen Beitrag zur Baugeschichte
der Kirche, wohl aber eine an dem Mittelpfeiier des Nordkreuz-
flügels befindliche, sehr abgekürzte Minuskelinschrift, welche lau-
tet: „Anno dni. MCCCCLXX feria quinta ante palmarum ad h0~
norem dei inceptus est: chorus iste. Eodem tempore Bartholdus
schulte !) emit (?) stipam perpetuam cujus pretium. Ob-
gieich die zweite Hälfte der Inschrift verschiedene Deutungeu
zuläfst, so geht doch aus dem ersten Theile derselben mit Si-
cherheit das Datum 1470 als Erbauungszeit des Chores und
Querschiffs hervor. Wann der Bau vollendet worden ist, dai'-
über fehlt es an jeder Nachricht. Erst im J. 1601 wurde die
wegen ihrer Gröfse und kühnen Bauart vielgenannte Thurmspitz e
durch Meister Johann Weise aus Magdeburg aufgestellt, allein
ein grofser Stadtbrand zerstörte dieselbe schon 1617. Die schwe-
ren Zeiten des 30jährigen Krieges, die Tangermünde besondei’S
hart trafen, erlaubten keine Wiederherstellung, welche erst 1712
zu Stande kam und die noch jetzt existirende welsche Hauben-
form errichtete.
Baubeschreibung 2 *).
Der Grundrifs Bl. XXXVII. Fig. 7 zeigt eine dreischiffig' e
Hallenkirche mit zweithürmiger Westfront und einem halbacht-
eckig geschlossenen Chore, um den die Seitenschiffe als Umgang'
herumgehen. Mit den westlichen Jochen des Chors sind kreuz-
fliigelartige Ausbauten mit angelehnten östlichen zweigeschossig erl
Zwillingskapellen in der Anordnung des Südkreuzflügels voü 1
Dome zu Stendal so verbunden, dafs eine Art von QuerschiffS'
bau hergestellt erscheint. Die einzelnen Theile der Bauanlag e
entstammen sehr verschiedenen Zeiten und ihre Untersuchuüg
gehört zu den verwickeltsten und schwierigsten Aufgaben dei’
baugeschichtlichen Forschung.
Zunächst giebt sich das östliche Wandstiick der nördlichßi?
Schiffsmauer als ein Rest des Stiftungsbaues und zwar als di e
Nordmauer des Nordkreuzflügels desselben zu erkennen. Aut'
fallend ldeines Steinformat, zwei Eck- und eine Mittel-Lissen e
nebst zwei hochgestellten, schwaeh geschmiegten, rundbogig e°
Fenstern lehren unzweifelhaft, dafs der vom Gr. Heinrich voü
Gardelegen vor 1188 ausgeführte Bau ein romanischer, ung e'
wölbter :l) Backsteinbau gewesen ist, dessen Gesammtgestaltuüg
und Formbildung mit Jerichow, Diesdorf und Arendsee auf Engst ,e
zusammenhing.
Zu einer zweiten Bau-Epoche vom Änfange des XIV. Jahi'b-
gehören sodann die Nordmauer mit Einschlufs ihrer Strebepfo 1'
ler, die sehr starke Westmauer (welche jetzt die Ostmauer d ef
später angesetzten Thurmfront bildet) und die Südmauer bis zuU 1
Gurtgesimse der Fenster. Am sichersten bestimmen die Struktui’'
wie Kunstformen der Nord- und Westmauer die früheothisch 6
Bauzeit. Sehr starke Mauern und verhältnifsmäfsig; schwach e?
ohne Absatz aufsteigende Strebepfeiler, wohl proportionirte aU'
fsen einfach geschmiegte, innen rechtwinklig abgestufte dreithe 1'
lige Spitzbogenfenster, ferner breite spitzbogige Wandblenden aü 1
Untertheile und sehr dicke halbrunde Dienste mit ringförmig e°
Kämpfern am Obertheile der Nordmauer, endlich Fragmente voü
spitzbogigen Wandblenden an der Westmauer (Reste der eheni a'
ligen Westfront), — alle diese Kennzeichen beweisen mit Sichci’'
heit, dafs der Stift-ungsbau von 1188 schon im Anfange dc^
XIV. Jahrh., vielleicht unter der Herrschaft des Herzogs Ott°
von Braunschweig und seiner Gemahlin Agnes (der Wittwe W^'
t)as Geschlecht der Schulte scheint zu den angesehenen Patrizierfamilien von Tff 0'
germünde gehört zu haben, denn 1480 war Albrecht Schulte Bürgermeister (Danneib Kif'
chengesch. von Salzwedcl S. 38) und 1503 starb Gregorius Schulte, Propst des Stiftes ’ 1"
Tangermünde. (G. G. Küster. Tangermündische Denkwiirdigkeiten S. 37.)
J) Abbild. in Strack a. a. O. Bl. 1, 2. 10 u. 16; Biisching, Reisen etc. S-
Merian, Topographie der Mark Brand. S. 19 und Kiister, Antiquit. Tangerm. das 'U'
telkupfer.
3) Dies mufs man nach der weiten Stellung der Fenster annehmen, ebenso wie glcid 1'
falls aus der gröfseren Axenweite des östlichen Langhausjoches auf die Länge der
rungsseite resp. auf die Mittelsehiffsspannung des Stiftungsbaues geschlossen werden Ua"’ 1'
gliederung als auch durch die wiederkehrende Verwendung von
abwechselnd roth und schwarz glasii’ten Steinen eine nahe Ver-
wandtschaft mit den schönen Giebeln der St. Katharinen-Kirche
zu Salzwedel und entspricht mehr einer Bauzeit vom Anfange
des XV. Jahrh.
Von der ehemaligen prachtvollen architektonischen Ausstat-
tung des Innern hat sich aufser einem geschnitzten und bemalten
Flügelaltare St. Johannes, welcher — wiewohl mit Unrecht — als
eine Stiftung des Erzbischofs Dietrich Kagelwit gilt, nur noch eine
in Eichenholz geschnitzte Wand von ca. 26 F. Länge und 16F. Höhe
erhalten. Diese mit Strebepfeilern, Fialen, krabbenbesetzten Kiel-
bogen, Baldachinen, freien Figuren und Reliefscenen aufs Reichste
ausgestattete Wand ist vortrefflich erhalten und darf als das aus-
gezeichnetste Holzschnitzwerk, welches die Altmark noch
besitzt, betrachtet werden. EineFigur mit einem Spruchbande über-
liefert sicher das Datum dieses Kunstwerks. Die Inschrift lautet:
Anno domini MCCCCLXII in festo Martini, wodurch das vorher
angedeutete Datum von ca. 1460 für die Bauzeit des östlichen
Theils des Doppelflügels noch mehr gesichei’t wird.
B. Die Stadt Tangermünde.
Obgleich die bis in die frühesten Zeiten hinaufreichende
Stadt Tangermünde weder den Umfang noch die politische Be-
deutung, welche Stendal besafs, im Mittelalter erreicht hat, so
nimmt sie doch durch die Zahl und den inneren Werth ihrer
erhaltenen Bauwerke einen hervorragenden Platz unter den Städ-
ten der Altmark ein. — An kirchlichen Gebäuden sind noch vor-
handen: die Pfarrkirchen St. Stephan und St. Nikolaus, die Ho-
spitalkirche St. Elisabeth und die Ruine des Dominikaner-Klosters
Allerheiligen; an Profan-Gebäuden: das Neustädter, Hühnerdor-
fer und Wasser-Thor, das Rathhaus, ferner einige Maüerthürme
und Schlofsgebäude.
I. Pfarrkirche St. Stephan.
I-Iistorisches.
Die dem Schutzpatrone des HalberstädterBisthums St.Stephan
geweihte Kirche wurde kurz vor dem J. 1188 durch den Grafen
Heinrich von Gardelegen als Pfarrkirche gegründet und unmit-
telbar nach der von demselben Fürsten erfolgten Stiftung des
Doms zu Stendal, der Propstei jenes Stiftes überlassen'). In
dieser Stellung verblieb die in spätern Zeiten mannigfach be-
gabte und beschenkte Kirche, bis Kaiser Karl IV. im J. 1376
sie dem auf dem Schlosse zu Tangermünde in der St. Johannes-
Kapelle von ihm errichteten neuen Domstifte beilegte 2). An
diese Inkorporirung hat sich wahrscheinlich ein Umbau ange-
schlossen, von welchem eine in Minuskeln geschriebene Inschrift
zu reden scheint, welche sich über einem Sandsteinreliefe (Chri-
stus am Oelberge) in einer oblongen Blende an der Westfront
eingemauert befindet. Diese sehr verwitterte Inschril't lautet:
dusent un drihudert ... deme achte' un negeste jar minhart vä wol-
derode d. udar 3). Obgleich aus diesen Worten kein direkter
Schlufs auf eine Bauthätigkeit durch Minhart von Wolderode zu
machen ist, so darf die Benutzung dieser Inschrift wegen der
stets in Tangermünde lebendig gebliebenen Tradition, dafs KarllV.
St. Stephan neu erbaut habe, nicht völlig abgelehnt werden, zu-
mal auch sämmtliche Chronisten der Stadt diese Inschrift auf
’) Ricdel a. a. O. V. 3 und Wohlbrück a. a. 0. 128.
2) Riedel a. a. O. XVI. 20.
■’) Es nrnfs hervorgehoben werden, dafs die Insehrift auf einer und das Relief mit
der Oelbergscene auf einer andern Sandsteinplatte eingemeifselt ist. Beide, roh an ein-
ander gesetzte Platten werden urspriinglich nicht zusammengehört haben. Da aber eine ge-
meinschaftliche rechteekige Backsteinblende am Fufse der Wostfront beide Steine umschliefst,
so ist der Schlufs gerechtfertigt, dafs dieselben sclion vor dem Bau der neuen Westfrorit,
die in die zweite Hälfte des XV. Jahrh. fällt, an dcr ältern Facade vorhanden gewesen sind
und in dcn Neubau als nicht unwiehtige historischo Dokumente hiniiber gerettet wurden.
jene Bauthätigkeit unter und nach Karl IV. beziehen. Spätere
urkundliche Nachrichten geben keinen Beitrag zur Baugeschichte
der Kirche, wohl aber eine an dem Mittelpfeiier des Nordkreuz-
flügels befindliche, sehr abgekürzte Minuskelinschrift, welche lau-
tet: „Anno dni. MCCCCLXX feria quinta ante palmarum ad h0~
norem dei inceptus est: chorus iste. Eodem tempore Bartholdus
schulte !) emit (?) stipam perpetuam cujus pretium. Ob-
gieich die zweite Hälfte der Inschrift verschiedene Deutungeu
zuläfst, so geht doch aus dem ersten Theile derselben mit Si-
cherheit das Datum 1470 als Erbauungszeit des Chores und
Querschiffs hervor. Wann der Bau vollendet worden ist, dai'-
über fehlt es an jeder Nachricht. Erst im J. 1601 wurde die
wegen ihrer Gröfse und kühnen Bauart vielgenannte Thurmspitz e
durch Meister Johann Weise aus Magdeburg aufgestellt, allein
ein grofser Stadtbrand zerstörte dieselbe schon 1617. Die schwe-
ren Zeiten des 30jährigen Krieges, die Tangermünde besondei’S
hart trafen, erlaubten keine Wiederherstellung, welche erst 1712
zu Stande kam und die noch jetzt existirende welsche Hauben-
form errichtete.
Baubeschreibung 2 *).
Der Grundrifs Bl. XXXVII. Fig. 7 zeigt eine dreischiffig' e
Hallenkirche mit zweithürmiger Westfront und einem halbacht-
eckig geschlossenen Chore, um den die Seitenschiffe als Umgang'
herumgehen. Mit den westlichen Jochen des Chors sind kreuz-
fliigelartige Ausbauten mit angelehnten östlichen zweigeschossig erl
Zwillingskapellen in der Anordnung des Südkreuzflügels voü 1
Dome zu Stendal so verbunden, dafs eine Art von QuerschiffS'
bau hergestellt erscheint. Die einzelnen Theile der Bauanlag e
entstammen sehr verschiedenen Zeiten und ihre Untersuchuüg
gehört zu den verwickeltsten und schwierigsten Aufgaben dei’
baugeschichtlichen Forschung.
Zunächst giebt sich das östliche Wandstiick der nördlichßi?
Schiffsmauer als ein Rest des Stiftungsbaues und zwar als di e
Nordmauer des Nordkreuzflügels desselben zu erkennen. Aut'
fallend ldeines Steinformat, zwei Eck- und eine Mittel-Lissen e
nebst zwei hochgestellten, schwaeh geschmiegten, rundbogig e°
Fenstern lehren unzweifelhaft, dafs der vom Gr. Heinrich voü
Gardelegen vor 1188 ausgeführte Bau ein romanischer, ung e'
wölbter :l) Backsteinbau gewesen ist, dessen Gesammtgestaltuüg
und Formbildung mit Jerichow, Diesdorf und Arendsee auf Engst ,e
zusammenhing.
Zu einer zweiten Bau-Epoche vom Änfange des XIV. Jahi'b-
gehören sodann die Nordmauer mit Einschlufs ihrer Strebepfo 1'
ler, die sehr starke Westmauer (welche jetzt die Ostmauer d ef
später angesetzten Thurmfront bildet) und die Südmauer bis zuU 1
Gurtgesimse der Fenster. Am sichersten bestimmen die Struktui’'
wie Kunstformen der Nord- und Westmauer die früheothisch 6
Bauzeit. Sehr starke Mauern und verhältnifsmäfsig; schwach e?
ohne Absatz aufsteigende Strebepfeiler, wohl proportionirte aU'
fsen einfach geschmiegte, innen rechtwinklig abgestufte dreithe 1'
lige Spitzbogenfenster, ferner breite spitzbogige Wandblenden aü 1
Untertheile und sehr dicke halbrunde Dienste mit ringförmig e°
Kämpfern am Obertheile der Nordmauer, endlich Fragmente voü
spitzbogigen Wandblenden an der Westmauer (Reste der eheni a'
ligen Westfront), — alle diese Kennzeichen beweisen mit Sichci’'
heit, dafs der Stift-ungsbau von 1188 schon im Anfange dc^
XIV. Jahrh., vielleicht unter der Herrschaft des Herzogs Ott°
von Braunschweig und seiner Gemahlin Agnes (der Wittwe W^'
t)as Geschlecht der Schulte scheint zu den angesehenen Patrizierfamilien von Tff 0'
germünde gehört zu haben, denn 1480 war Albrecht Schulte Bürgermeister (Danneib Kif'
chengesch. von Salzwedcl S. 38) und 1503 starb Gregorius Schulte, Propst des Stiftes ’ 1"
Tangermünde. (G. G. Küster. Tangermündische Denkwiirdigkeiten S. 37.)
J) Abbild. in Strack a. a. O. Bl. 1, 2. 10 u. 16; Biisching, Reisen etc. S-
Merian, Topographie der Mark Brand. S. 19 und Kiister, Antiquit. Tangerm. das 'U'
telkupfer.
3) Dies mufs man nach der weiten Stellung der Fenster annehmen, ebenso wie glcid 1'
falls aus der gröfseren Axenweite des östlichen Langhausjoches auf die Länge der
rungsseite resp. auf die Mittelsehiffsspannung des Stiftungsbaues geschlossen werden Ua"’ 1'