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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Schafställe der Nordheide — Hameln: Niemeyer, Heft 10.1994

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Kulturräume
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https://doi.org/10.11588/diglit.51141#0014
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Kulturräume

Natürliche und politische Grenzen fielen hier
größtenteils zusammen. Erst in allerjüngster
Zeit ergab sich eine Verschiebung, indem bei
einer Kreisreform in den fünfziger Jahren
unseres Jahrhunderts die um Immenbek
gelegenen Dörfer im Austausch gegen einen
Bereich der Marschen an den Landkreis
Stade gefallen sind.
Besonders hinzuweisen ist auf die traditio-
nelle, schon mittelalterliche Gohgrenze
zwischen dem Altkreis Harburg und dem
Altkreis Winsen, die jahrhundertelang durch
den Verlauf der Seeve festgelegt war und erst
in jüngerer Zeit aufgehoben wurde.
Bezüglich der südlich anschließenden Gebie-
te ist in unserem Zusammenhang von Interes-
se, daß der größte Teil der ursprünglich zum
Amt Rotenburg gehörenden Vogtei Schnever-
dingen und die Vogtei Neuenkirchen im Jahre
1859 einen Wechsel zum Amt Soltau und

damit zum Hoheitsgebiet Lüneburg durch-
gemacht haben. Der Bereich um Fintel ist
1885 wieder an das Amt Rotenburg zurück-
gefallen.
Die Ausdehnung der Kirchspiele orientierte
sich im allgemeinen an den hoheitlichen
Gegebenheiten (oder umgekehrt). Neben den
schon genannten Ausnahmen, die die Kirch-
spiele Scheeßel und Gyhum betrafen, muß
das Übergreifen des Kirchspiels Hollenstedt
auf den Bereich der Börde Sittensen bei
Wohnste als Besonderheit vermerkt werden.
Daß sich Sitten und Gebräuche innerhalb der
Kirchspielgrenzen entwickelt bzw. gewandelt
haben, läßt sich heute noch feststellen. Eines
der Ziele der vorgelegten Untersuchung war
es, die Bedeutung derartiger regionaler
Gegebenheiten für die zu beobachtenden
Unterschiede in der Bauweise und Gestaltung
der noch erfaßbaren Schafställe - sozusagen
in letzter Minute - zu erforschen.
 
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