Landschaft
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Landschaft
Die Geestflächen zwischen den alten Zentren
Lüneburg, Rotenburg und Stade waren über
weite Strecken geprägt von Mooren und
durchzogen von flachen, sandigen Höhen-
rücken. Siedlungsgeographisch überwiegt das
Vorkommen relativ großer Haufendörfer,
zwischen denen hier und dort Einzel- und
Streuhofanlagen angesiedelt worden sind.
Entsprechend den landschaftlichen Gegeben-
heiten war in früheren Zeiten sicherlich auch
die bäuerliche Wirtschaftsweise in großen
Zügen einheitlich, gekennzeichnet durch
einen begrenzten Ackerbau auf überwiegend
mageren, düngungsbedürftigen Böden und
durch sehr ausgedehnte Allmendeflächen, auf
denen neben Torfstich und Plaggenhieb eine
extensive Weidewirtschaft betrieben wurde.
Im einzelnen konnte allerdings die Verteilung
der verschiedenen landwirtschaftlichen Nutz-
flächen von Dorf zu Dorf, von Kirchspiel zu
Kirchspiel doch recht unterschiedlich sein.
In den „Landeskundlich-statistischen Über-
sichten Niedersachsen - 1982“ <14> wird
über den Landkreis Rotenburg ausgeführt:
„Naturräumlich setzt sich das Kreisgebiet
aus ebenen bis flach welligen Geestrücken
und -platten zusammen, die im Norden zur
Stader Geest und südlich der Wümme-Niede-
rung bereits zur Lüneburger Heide gehören.
Es handelt sich vor allem um
Grundmoränenplatten und Sanderflächen der
Saalevereisung, über die sich vereinzelt
verwaschene Endmoränenreste erheben und
die durch breite, zumeist vermoorte Niede-
rungen und kleinere Talauen gegliedert
werden. Besonders bezeichnend für das
Kreisgebiet sind die weitflächige Wümme-
und die Hamme-Oste-Niederung. Sie sind
wahrscheinlich während der verschiedenen
Eishalte als Schmelzwassersammelrinnen
entstanden. In der Nacheiszeit sind in ihnen
Hoch- und Niedermoore auf gewachsen. An
der nördlichen Kreisgrenze wurden sie auch
von Marschablagerungen erfüllt. “
Die angrenzenden Bereiche der zentralen
Lüneburger Heide der Landkreise Soltau-
Fallingbostel und Harburg sind Teile des
Hauptendmoränenzuges der Wartheverei-
sung, der aus sandigen Höhenrücken und
einzelnen Kieskuppen besteht. Über diesen
Bereich des Landkreises Harburg heißt es in
der o.g. Veröffentlichung: „Die nährstoff-
armen, trockenen Sande und Kiese der End-
moränen, auf denen sich bis ins 19. Jahr-
hundert hinein infolge von Schafhaltung und
Plaggenhieb weiträumige, siedlungsarme
Heideflächen ausdehnten („Hohe Heide“),
werden heute großenteils von Nadelwäldern
eingenommen, während die wenigen noch
erhaltenen Heidereste unter Landschafts-
und Naturschutz gestellt worden sind. “
Östlich der Harburger Berge schließt sich
eine hügelige Grundmoränenlandschaft an,
deren fruchtbare anlehmige Böden von alters
her Acker- und Siedlungsland darstellen, wie
die zahlreichen vorgeschichtlichen Gräber-
funde belegen. Dasselbe gilt für die größten
Teile der westlichen Harburger und der
angrenzenden Stader Geest, über die folgen-
des ausgeführt wird: „Westlich der Harbur-
ger Berge besteht sie aus flach welligen
Grundmoränenflächen, die z. T. mit Sandlöß
bedeckt sind und von der Este und ihren
Nebenbächen tief zerschnitten werden. Nach
Süden gehen sie in Sandflächen über. Ihnen
folgt südwestlich von Tostedt der aus-
gedehnte und weithin vermoorte Wümme-
sander. Die Sandflächen, die lange Zeit
verheidet waren, sind heute weitgehend mit
Nadelwald bedeckt. Die altbesiedelten
Grundmoränenrücken geben dagegen seit
alters her ein gutes Getreideland ab... Die
Moore des Wümme-Sanders, unter denen das
Königsmoor durch seine torfwissen-
schaftliche Versuchsstation bekannt ist, sind
zum großen Teil kultiviert und werden als
Wiesen und Weiden, vereinzelt auch als
Ackerland genutzt. “
Bereits der Agrarökonom Wilhelm Peters
hatte diese landschaftlichen Unterschiede in
seiner 1865 erschienenen „Festschrift“ <15>
sehr zutreffend beschrieben: „Einige Unter-
schiede von den eigentlichen Heidegegenden
zeigen die gemischten Sandgegenden, häufig
Geestgegenden genannt. Im engeren Sinne
begreift man jedoch unter „Geestgegend“
der Provinz Lüneburg die eigentliche Heide
(Lüneburger Heide) nicht mit ein, sondern es
werden darunter allein die schon etwas
niedriger, d.h. entfernter von der Höhe des
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Landschaft
Die Geestflächen zwischen den alten Zentren
Lüneburg, Rotenburg und Stade waren über
weite Strecken geprägt von Mooren und
durchzogen von flachen, sandigen Höhen-
rücken. Siedlungsgeographisch überwiegt das
Vorkommen relativ großer Haufendörfer,
zwischen denen hier und dort Einzel- und
Streuhofanlagen angesiedelt worden sind.
Entsprechend den landschaftlichen Gegeben-
heiten war in früheren Zeiten sicherlich auch
die bäuerliche Wirtschaftsweise in großen
Zügen einheitlich, gekennzeichnet durch
einen begrenzten Ackerbau auf überwiegend
mageren, düngungsbedürftigen Böden und
durch sehr ausgedehnte Allmendeflächen, auf
denen neben Torfstich und Plaggenhieb eine
extensive Weidewirtschaft betrieben wurde.
Im einzelnen konnte allerdings die Verteilung
der verschiedenen landwirtschaftlichen Nutz-
flächen von Dorf zu Dorf, von Kirchspiel zu
Kirchspiel doch recht unterschiedlich sein.
In den „Landeskundlich-statistischen Über-
sichten Niedersachsen - 1982“ <14> wird
über den Landkreis Rotenburg ausgeführt:
„Naturräumlich setzt sich das Kreisgebiet
aus ebenen bis flach welligen Geestrücken
und -platten zusammen, die im Norden zur
Stader Geest und südlich der Wümme-Niede-
rung bereits zur Lüneburger Heide gehören.
Es handelt sich vor allem um
Grundmoränenplatten und Sanderflächen der
Saalevereisung, über die sich vereinzelt
verwaschene Endmoränenreste erheben und
die durch breite, zumeist vermoorte Niede-
rungen und kleinere Talauen gegliedert
werden. Besonders bezeichnend für das
Kreisgebiet sind die weitflächige Wümme-
und die Hamme-Oste-Niederung. Sie sind
wahrscheinlich während der verschiedenen
Eishalte als Schmelzwassersammelrinnen
entstanden. In der Nacheiszeit sind in ihnen
Hoch- und Niedermoore auf gewachsen. An
der nördlichen Kreisgrenze wurden sie auch
von Marschablagerungen erfüllt. “
Die angrenzenden Bereiche der zentralen
Lüneburger Heide der Landkreise Soltau-
Fallingbostel und Harburg sind Teile des
Hauptendmoränenzuges der Wartheverei-
sung, der aus sandigen Höhenrücken und
einzelnen Kieskuppen besteht. Über diesen
Bereich des Landkreises Harburg heißt es in
der o.g. Veröffentlichung: „Die nährstoff-
armen, trockenen Sande und Kiese der End-
moränen, auf denen sich bis ins 19. Jahr-
hundert hinein infolge von Schafhaltung und
Plaggenhieb weiträumige, siedlungsarme
Heideflächen ausdehnten („Hohe Heide“),
werden heute großenteils von Nadelwäldern
eingenommen, während die wenigen noch
erhaltenen Heidereste unter Landschafts-
und Naturschutz gestellt worden sind. “
Östlich der Harburger Berge schließt sich
eine hügelige Grundmoränenlandschaft an,
deren fruchtbare anlehmige Böden von alters
her Acker- und Siedlungsland darstellen, wie
die zahlreichen vorgeschichtlichen Gräber-
funde belegen. Dasselbe gilt für die größten
Teile der westlichen Harburger und der
angrenzenden Stader Geest, über die folgen-
des ausgeführt wird: „Westlich der Harbur-
ger Berge besteht sie aus flach welligen
Grundmoränenflächen, die z. T. mit Sandlöß
bedeckt sind und von der Este und ihren
Nebenbächen tief zerschnitten werden. Nach
Süden gehen sie in Sandflächen über. Ihnen
folgt südwestlich von Tostedt der aus-
gedehnte und weithin vermoorte Wümme-
sander. Die Sandflächen, die lange Zeit
verheidet waren, sind heute weitgehend mit
Nadelwald bedeckt. Die altbesiedelten
Grundmoränenrücken geben dagegen seit
alters her ein gutes Getreideland ab... Die
Moore des Wümme-Sanders, unter denen das
Königsmoor durch seine torfwissen-
schaftliche Versuchsstation bekannt ist, sind
zum großen Teil kultiviert und werden als
Wiesen und Weiden, vereinzelt auch als
Ackerland genutzt. “
Bereits der Agrarökonom Wilhelm Peters
hatte diese landschaftlichen Unterschiede in
seiner 1865 erschienenen „Festschrift“ <15>
sehr zutreffend beschrieben: „Einige Unter-
schiede von den eigentlichen Heidegegenden
zeigen die gemischten Sandgegenden, häufig
Geestgegenden genannt. Im engeren Sinne
begreift man jedoch unter „Geestgegend“
der Provinz Lüneburg die eigentliche Heide
(Lüneburger Heide) nicht mit ein, sondern es
werden darunter allein die schon etwas
niedriger, d.h. entfernter von der Höhe des