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Budde, Thomas; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Helmstedter Landwehr: ein Beitrag zur Erforschung mittelalterlicher Grenzbefestigungen — Hameln: Niemeyer, Heft 16.1998

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https://doi.org/10.11588/diglit.51147#0009
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1. Einleitung

Im Oktober 1996 mußte ein ca. 215 m langes Teilstück der
Helmstedter Landwehr dem Ausbau der Bundesautobahn 2
im Bereich des Lappwaldes weichen. Da diese Landwehr
als besonders erhaltenswertes archäologisches Baudenk-
mal 1984 in die als Entwurf für ein landesweites Verzeich-
nis der Kulturdenkmale dienende Niedersächsische Denk-
malkartei (NDK) aufgenommen worden ist, war das Land
Niedersachsen verpflichtet, das Teilstück vor der Zer-
störung archäologisch dokumentieren zu lassen. Im Einver-
nehmen zwischen dem damaligem Institut für Denkmal-
pflege, Außenstelle Braunschweig, und dem zuständigen
Bauamt, dem Straßenneubauamt Braunschweig, wurde
daher beschlossen, das Landwehrteilstück nach der behut-
samen Beseitigung des Baumbestandes und Unterholzes
durch eine topographische Feindokumentation (10 cm -
Höhenschichtenplan) und eine ausführliche Fotodokumen-
tation zu erfassen, sowie den Aufbau der Anlage durch
mehrere Profilschnitte und nötigenfalls weitere Freile-
gungsarbeiten zu klären. Die archäologischen Arbeiten
wurden im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang August
1996 vom Verfasser mit Unterstützung des Instituts für
Denkmalpflege durchgeführt. Den Höhenschichtenplan er-

stellten dankenswerterweise Vermessungstechniker des
Straßenneubauamts unter Leitung von Herrn M. Wensch.
Da sich neben der Landwehr noch weitere Befunde ab-
zeichneten, nämlich ein Wegdurchlaß und ein von der
Landwehr geschnittener Graben, wurden insgesamt sechs
Grabungsschnitte angelegt. Nach Ende der Grabung
wuchs allmählich der Entschluß, die Aufarbeitung zu einer
Studie über die gesamte Helmstedter Landwehr auszubau-
en. Zu diesem Zwecke wurde der im Gelände erhaltene
Bestand aufgenommen und ein Archivstudium durchge-
führt, mit dem Ziel, alle verfügbaren Quellen zusammenzu-
tragen. Das Ergebnis soll hiermit vorgestellt werden. Die
Studie wird eingeleitet durch einen allgemeinen Abriß über
Landwehren und den gegenwärtigen Forschungsstand, zu-
mal festzustellen war, daß bei dieser Thematik ein gewis-
ser Nachholbedarf besteht. Ein weiterer Abschnitt befaßt
sich, im Hinblick auf den nachgewiesenen Landwehrdurch-
laß, mit der historischen Topographie und dem Wegenetz
im weiteren Umfeld des Grabungsareals. Schließlich soll
am Rande noch auf einen vermutlich neolithischen Ober-
flächenfundplatz eingegangen werden, der als Nebener-
gebnis der Grabung lokalisiert werden konnte.

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