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Abb. 33 Portal vom Kreuzgang in das
nordwestliche Querhaus der
Michaeliskirche (so genanntes
Adelog-Portal), vor 1186
Benno: „Tribus mensibus laudabiliter praefuit: postea ab
Henrico Imperatore (qui ambitum monasterii fornicibus
decoravit) vocatus Goslariam (...)“.18 Kaiser Heinrich soll
demzufolge den Kreuzgang des Klosters mit „fornicibus“
versehen haben. Dieses Wort lässt sich als Gewölbe, aber
auch als Bogen übersetzen.19 Für eine mögliche Einwöl-
bung in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts finden
sich am Bauwerk selbst keine eindeutigen Indizien: Am
ottonischen Mauerwerk über dem Adelog-Portal zeich-
nen sich Spuren eines Dachanschlages und eines Gewöl-
beansatzes ab, ebenso gibt es am Treppenturm Hinweise
auf ein früheres Gewölbe. Aufgrund der unterschied-
lichen Höhen können diese Ansätze jedoch kaum zu ein
und demselben Gewölbe gehört haben (Abb. 33, Tafel 2).
In den übrigen Jochen, am bereits genannten ottonischen
Mauerwerk der westlichen Kreuzgangwand, fehlt jeg-
licher Hinweis auf einen Gewölbeansatz.
Der Kreuzgang zur Zeit Bischof Adelogs,
nach der Neuweihe der Kirche 1186
Einer Urkunde zufolge wurde die nach einem Brand
wiederhergestellte Michaeliskirche durch Bischof Adelog
am 29. September 1186 neu geweiht.20 Im Mittelschiff
der Kirche führte dies u. a. zur Erneuerung fast aller Säu-
len, die im Gegensatz zu den einfachen Würfelkapitellen
und Kämpferblöcken aus bernwardinischer Zeit reich
Abb. 33 Portal vom Kreuzgang in das
nordwestliche Querhaus der
Michaeliskirche (so genanntes
Adelog-Portal), vor 1186
Benno: „Tribus mensibus laudabiliter praefuit: postea ab
Henrico Imperatore (qui ambitum monasterii fornicibus
decoravit) vocatus Goslariam (...)“.18 Kaiser Heinrich soll
demzufolge den Kreuzgang des Klosters mit „fornicibus“
versehen haben. Dieses Wort lässt sich als Gewölbe, aber
auch als Bogen übersetzen.19 Für eine mögliche Einwöl-
bung in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts finden
sich am Bauwerk selbst keine eindeutigen Indizien: Am
ottonischen Mauerwerk über dem Adelog-Portal zeich-
nen sich Spuren eines Dachanschlages und eines Gewöl-
beansatzes ab, ebenso gibt es am Treppenturm Hinweise
auf ein früheres Gewölbe. Aufgrund der unterschied-
lichen Höhen können diese Ansätze jedoch kaum zu ein
und demselben Gewölbe gehört haben (Abb. 33, Tafel 2).
In den übrigen Jochen, am bereits genannten ottonischen
Mauerwerk der westlichen Kreuzgangwand, fehlt jeg-
licher Hinweis auf einen Gewölbeansatz.
Der Kreuzgang zur Zeit Bischof Adelogs,
nach der Neuweihe der Kirche 1186
Einer Urkunde zufolge wurde die nach einem Brand
wiederhergestellte Michaeliskirche durch Bischof Adelog
am 29. September 1186 neu geweiht.20 Im Mittelschiff
der Kirche führte dies u. a. zur Erneuerung fast aller Säu-
len, die im Gegensatz zu den einfachen Würfelkapitellen
und Kämpferblöcken aus bernwardinischer Zeit reich