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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Der Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 20.2000

DOI issue:
Der Kreuzgang im Mittelalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.51152#0060
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Beispiel bei den Quadern der Archivolten einen Farb-
wechsel zwischen hellem und rötlichem Haustein zu
erzielen (Abb. 76). Diese Zweifarbigkeit der Hausteine
war jedoch nicht direkt sichtbar: Sie wurde bereichert
durch eine polychrome Fassung in hellem gelblichen
Ocker, Rot und Rosa, die teils deckend, teils lasierend auf
die Steinoberfläche aufgetragen wurde. Davon zeugen
noch heute kleinste Fassungsreste (Tafeln 7-11). Weitere
Baumaßnahmen im westlichen Kreuzgangflügel zur Zeit
Bischof Adelogs sind nicht mehr belegbar.2’
Veränderungen im Kreuzgang in der Zeit um 1220/30
Nach der Erhebung der Gebeine Bischof Bernwards am
16. August 1194 erfolgten umfangreiche Baumaßnah-
men an der Michaeliskirche, vor allem im Bereich des

Westchores und der Krypta.24 Die Arbeiten erstreckten
sich wohl über mehrere Jahrzehnte.25 Denn aus stilisti-
schen Gründen kann die Neugestaltung der Apsis nicht
vor 1217/20 datiert werden.26
Diese Umgestaltungen erfassten auch den Kreuzgang.
Wohl gleichzeitig mit den Veränderungen am Kirchen-
bau oder wenig später wurden das Portal und die Zwil-
lingsfenster des Kapitelsaals erneuert, außerdem das Por-
tal im neunten Joch (Tafel 3).2 Beide Eingänge erhielten
reich profilierte Kleeblattbögen. Der innere Bogen des
Portals im neunten Joch ist durch einen Zickzackfries
hervorgehoben. Allgemein verweist die bauplastische
Gestaltung auf die Formensprache der Westapsis: Typisch
sind die Profilierungen der Tür- und Fenstergewände mit
Wulst und Kehle sowie die Hornausläufe, Friese in Form


Abb. 35 Portal im 9. Joch, um 1220/30
 
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