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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Der Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 20.2000

DOI Heft:
Der Kreuzgang im Mittelalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.51152#0088
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Abb. 54 Blick durch den Kreuzgang nach
Süden mit der Drachenrippe,
historische Aufnahme vor 1945

form des Kapitells ausgehend, lässt sich die weitere
Arbeitsweise an den unvollendeten Anschlüssen zu den
Seitenkapitellen nachvollziehen, die im Kreuzgang teil-
weise überliefert sind. Besonders gut ist dies am Kapitell
S2O abzulesen (Abb. 53). Die Grundform wurde mit
Schlageisen oder Glattfläche geglättet, darauf wurden die
Ornamente als „verlorene Zeichnung“ angerissen und
von den höchsten Punkten ausgehend herausgearbeitet.
Soweit dies an den Werkspuren erkennbar ist, wurde
bei der Ausarbeitung der Ornamente fast ausschließlich
das Schlag- bzw. Beizeisen benutzt. An einigen Stellen

lässt sich erahnen, dass konkave Formen mit einem
Rundeisen ausgearbeitet wurden. In den Vertiefungen
finden sich teilweise Spuren, die von einem Spitzeisen
herrühren könnten. Denkbar wäre aber auch, dass hier
die Schmalseite eines Beizeisens verwendet wurde. Spu-
ren der Verwendung eines Bohrers fehlen in Hildesheim
völlig.39
Auch bei den Magdeburger Kapitellen wurde kein Bohrer
verwendet. Die Bildhauer verwendeten ebenfalls her-
kömmliche Steinwerkzeuge wie Schlageisen, Beizeisen
und Rundeisen (Abb. 51). Eine weitere Gemeinsamkeit
 
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