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Karl-Heinz Büchner
Baugrund und Hydrogeologie
Zur Untersuchung des Baugrundes und der hydrogeolo-
gischen Verhältnisse im Untergrund der Michaeliskirche
wurden seit 1938 fast 60 Bohrungen durchgeführt und
eine Reihe von Schürfgruben ausgehoben. Etwa die Hälf-
te der Bohrungen sind als Sondierbohrungen mit einem
Durchmesser von 25 bis 50 mm durchgeführt worden.
Sie dienen in erster Linie dazu, den geologischen Aufbau
des Baugrundes zu erkunden (Tafel 32). Dieses Bohrver-
fahren kann den örtlichen Gegebenheiten sehr flexibel
angepasst werden, ist aber nur in Lockergestein bis zu
einer begrenzten Tiefe einsetzbar.
Schürfgruben werden nur bis in geringe Tiefe oberhalb
des Grundwasserspiegels angelegt. Sie liefern gute Auf-
schlüsse, erlauben das Erfassen von Gefügedaten und die
Entnahme größerer Probenmengen.
Um auch größere Tiefen zu erreichen und die Lage des
Grundwasserspiegels zuverlässig zu erkunden sowie um
Probenmaterial für Laboruntersuchungen zu gewinnen,
wurde auch eine Reihe von Kernbohrungen bis zu 40 m
unter Geländeoberfläche durchgeführt. Sie wurden
anschließend wieder verfüllt oder als Grundwassermess-
stelle ausgebaut und dienen dann der langfristigen Beob-
achtung des schwankenden Grundwasserspiegels.
Die entnommenen Proben (Boden und Grundwasser)
sind in speziellen Laboratorien untersucht worden. Alle
Gesteine, die den Baugrund des Kreuzganges und der
Michaeliskirche aufbauen, sind eingehenden bodenme-
chanischen Laboruntersuchungen unterzogen worden,
um die physikalischen Eigenschaften dieser Gesteine zu
erfassen. Im Einzelnen wurden untersucht: Korngröße
(Kornverteilung), Kalkgehalt, Wassergehalt, Wasserauf-
nahmevermögen, Korndichte, Zustandsform, Konsis-
tenzgrenzen, Kompressionsverhalten, Scherfestigkeit und
Durchlässigkeit. Daraus konnten auch die Rechengrößen
für erdstatische Berechnungen, zum Beispiel den Inneren
Reibungswinkel, die Kohäsion und das Steifemodul
abgeleitet werden.
Die entnommenen Grundwasserproben sind durch che-
mische Analysen untersucht worden, bei denen die
Inhaltsstoffe nach Art und Menge erfasst wurden. Seit
1993 werden regelmäßig Wasserstandsmessungen in 17
Grundwassermessstellen durchgeführt, die Aufschluss
über Herkunft, Fließwege und das Gefälle des Grund-
wassers geben. In ausgewählten Grundwassermessstellen
wurde mittels hydraulischer Tests das Wasserleitvermö-
gen des Untergrundes bestimmt. Das Wasserleitvermö-
gen und das Grundwasserspiegelgefälle sind wichtige
Eingangsgrößen bei der Berechnung der das Gestein
durchströmenden Grundwassermenge.
Karl-Heinz Büchner
Baugrund und Hydrogeologie
Zur Untersuchung des Baugrundes und der hydrogeolo-
gischen Verhältnisse im Untergrund der Michaeliskirche
wurden seit 1938 fast 60 Bohrungen durchgeführt und
eine Reihe von Schürfgruben ausgehoben. Etwa die Hälf-
te der Bohrungen sind als Sondierbohrungen mit einem
Durchmesser von 25 bis 50 mm durchgeführt worden.
Sie dienen in erster Linie dazu, den geologischen Aufbau
des Baugrundes zu erkunden (Tafel 32). Dieses Bohrver-
fahren kann den örtlichen Gegebenheiten sehr flexibel
angepasst werden, ist aber nur in Lockergestein bis zu
einer begrenzten Tiefe einsetzbar.
Schürfgruben werden nur bis in geringe Tiefe oberhalb
des Grundwasserspiegels angelegt. Sie liefern gute Auf-
schlüsse, erlauben das Erfassen von Gefügedaten und die
Entnahme größerer Probenmengen.
Um auch größere Tiefen zu erreichen und die Lage des
Grundwasserspiegels zuverlässig zu erkunden sowie um
Probenmaterial für Laboruntersuchungen zu gewinnen,
wurde auch eine Reihe von Kernbohrungen bis zu 40 m
unter Geländeoberfläche durchgeführt. Sie wurden
anschließend wieder verfüllt oder als Grundwassermess-
stelle ausgebaut und dienen dann der langfristigen Beob-
achtung des schwankenden Grundwasserspiegels.
Die entnommenen Proben (Boden und Grundwasser)
sind in speziellen Laboratorien untersucht worden. Alle
Gesteine, die den Baugrund des Kreuzganges und der
Michaeliskirche aufbauen, sind eingehenden bodenme-
chanischen Laboruntersuchungen unterzogen worden,
um die physikalischen Eigenschaften dieser Gesteine zu
erfassen. Im Einzelnen wurden untersucht: Korngröße
(Kornverteilung), Kalkgehalt, Wassergehalt, Wasserauf-
nahmevermögen, Korndichte, Zustandsform, Konsis-
tenzgrenzen, Kompressionsverhalten, Scherfestigkeit und
Durchlässigkeit. Daraus konnten auch die Rechengrößen
für erdstatische Berechnungen, zum Beispiel den Inneren
Reibungswinkel, die Kohäsion und das Steifemodul
abgeleitet werden.
Die entnommenen Grundwasserproben sind durch che-
mische Analysen untersucht worden, bei denen die
Inhaltsstoffe nach Art und Menge erfasst wurden. Seit
1993 werden regelmäßig Wasserstandsmessungen in 17
Grundwassermessstellen durchgeführt, die Aufschluss
über Herkunft, Fließwege und das Gefälle des Grund-
wassers geben. In ausgewählten Grundwassermessstellen
wurde mittels hydraulischer Tests das Wasserleitvermö-
gen des Untergrundes bestimmt. Das Wasserleitvermö-
gen und das Grundwasserspiegelgefälle sind wichtige
Eingangsgrößen bei der Berechnung der das Gestein
durchströmenden Grundwassermenge.