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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Farbige Eisengitter der Barockzeit — Hameln: Niemeyer, Heft 27.2002

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Konservierung und Restaurierung von geschmiedeten und gefassten Eisenobjekten - eine Bestandsaufnahme
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Grünenfelder, Josef: Barocke Chorgitter in der Schweiz und ihre Farbfassungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52522#0094
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Konservierung und Restaurierung von geschmiedeten und gefassten Eisenobjekten - eine Bestandsaufnahme

Etwas helleres Grün, die
Mennige-Partien mit Zinnober
überfasst. 1915 ergänzende
Fassung in den Tönen der
gealterten Bemalung „1739".
1964 pigmentierter Firnis
(Dämpfung der Farben).

Spirigen
(Uri, Schächental)
Getschwiler-Kapelle
Unbekannt
Um 1595,
anlässlich der
Vergrößerung
der 1570
erbauten
Kapelle.
Urspünglich, nach 1595:
Mittelgrau. Kupfergrün.
Dunkelgrau. Schwarz
(1.-4. jeweils auf heller
Grundierung)
Dunkelgrau 1911
Silbergrau 1935
Schwarz 1954
Glimmerschwarz.
Untersuchungsbericht Gebr.
Stöckli AG Stans 1996. Die Res-
taurierung beließ sämtliche
Bemalungsschichten und stellte
durch dünnes Übermalen den
Eindruck von 1911 wieder her,
entsprechend der Gesamtfassung
des Raumes.
Sursee (Luzern)
Pfarrkirche,
Chorgitter41
Unbekannt
1637-1641
Nach 1752 grün gefasst, im
Zusammenhang mit der
Barockisierung der Kirche.
Trogen
(Appenzell-
Ausserrhoden)
Reformierte Kirche42,
Taufsteingitter
Vielleicht
Schlosser
Josef Mayer43,
Langgass,
St. Gallen.
Um 1781
Originalfassung. Rahmenwerk
schwarz, Blattranken und
Knospen grün und ölgold,
Blüten zinnoberrot und
ölgold.
Untersuchung durch H. Schina-
bek, Fontana & Fontana, Jona.
Fassung freigelegt, gesichert und
ergänzt.
Wettingen (Aargau)
ehern. Klosterkirche,
Altargitter in der
Vorhalle44
Unbekannt
Um 1600
Festgestellte Originalfassung:
Grauer Anstrich, die Zier-
elemente in verschiedenen
Farben (grün, rot, rosa,
blau weiß [?]). Fassung
M. 18. Jh.: silbergrau, Zier-
elemente gold; Figur natur-
nah. Fassung seit ca. 1830:
schwarz.
Untersuchung und Restaurierung
(Freilegung/Retuschen) der
Fassung des 18. Jahrhunderts
1993/94 durch Restauratorin
Irene Hagenbuch, Oberlunk-
hofen. Die niedrigen Gitter vor
den Lettneraltären zeigten den-
selben Fassungsaufbau, wurden
aber mit ästhetischer Begrün-
dung schwarz belassen. Hin-
gegen erhielt das Geländer der
Dormitoriumstreppe im Südquer-
haus, verfertigt vor 1686, die
originale Hellgrau/Gold-Fassung
zurück45.
Wiler (Wallis,
Gde. Geschinen)
Kapelle St. Katharina45
Unbekannte
Meister aus
Reckingen
1774 aus Eisen
aus dem Binntal
Graufassung mit illusionistisch
gemalten Rocaillen und
Gittern, wohl 1774.
Keine Untersuchung.
Zurzach (Aargau)
Münster St. Verena47
Unbekannt
(J. J. Hoffner,
Konstanz?)
1732/34
Das Gitter greift, alle drei
Schiffe umfassend, gestuft
in die Vorchorbereiche der
Seitenschiffe aus, wie später
dasjenige von Fischingen. Die
Teile in den Seitenschiffen
sind relativ schlicht aus Sockel-
zone (Spiralen), Hauptgeschoss
(Stabwerk) und Volutenaus-
zug gebildet. Das Mittelschiff-
Gitter zeigt ein perspektivi-
sches Rundbogentor als Mitte.
Stab- und Rankenwerk kräftig
grün, applizierte Ornamente
wie Rosetten, Blätter, Knäufe,
etc. gold.
Die grüne Lüsterfassung erfolgte
wahrscheinlich im Zusammen-
hang mit der ergänzenden Aus-
stuckierung durch Luzius Gambs,
1772. Um 1900 wurde das
Gitter im Verlauf begradigt
und mit einem dicken Schwarz-
anstrich versehen. Seit der
Restaurierung von 1975/76
zeigt es die nach Befund rekon-
struierte Grün/Gold-Fassung
nach kleinen, aber eindeutigen
Spuren (Untersuchung Dr. Bruno
Mühlethaler), die Lüsterung
jedoch nicht mehr auf Blattsilber,
sondern auf Aluminiumbronze.48

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