120 Aktuelle interdisziplinäre Befunde der Denkmalpflege
Auswertung und Datenbank
Die Auswertung der Geometriedaten erfolgte nach Re-
geln, wie sie für Geografische Informationssysteme (GIS)
definiert werden. Dafür lieferte der hinterlegte Bildplan
das notwendige lokale Orientierungssystem.
Mit der Eröffnung einer so genannten „Bestandsanalyse-
Datei" beginnt der Aufbau eines „Projektes", mit dem die
Material- und Phänomendateien als so genannte Topolo-
gien verwaltet werden. Diese Quellzeichnungen können
zunächst statistisch den Inhalt einer Phänomenkartierung
auswerten, das heißt, sie zeigen an, wie viel Punkte, Ob-
jekte, Streckenlängen sowie Umfang und Flächen der be-
teiligten Zeichnungsobjekte (Tab.) enthalten sind.
In Bezug auf die Gesamtfläche der Deckenmalerei ist es
ebenso möglich, neue thematische Topologien für die wei-
tere Auswertung vorzubereiten. Durch die „Überlagerung"
verschiedener Topologien können Flächen miteinander
verrechnet werden. Ein Beispiel: Die Gesamtfläche der
Decke mathematisch verschnitten mit dem Bohlenalters-
plan (Holzträger II) ergibt den ursprünglichen Bohlen-
bestand. Die „Vereinigung" dieser neuen „Karte" beispiels-
weise mit den einzelnen Topologien der Schadensphänome
gibt wiederum Auskunft über geschädigte Flächen in den
Bereichen des ursprünglichen Bohlenbestandes (Abb. 7).
So können mit der „Abfrage" von Topologien weitere Ab-
hängigkeiten von kartierten Phänomenen ermittelt werden.
8 Maria (Deckenfeld 7b), Ausschnitt der „CAD-Bestandsauf-
nahme-Datei". Probenentnahme- und Bilddatenverknüpfungen
sind durch einen Pfeil mit Probennummer und einen Ausschnitt-
rahmen mit Fotonummer gekennzeichnet. Durch Anklicken der
Elemente wird die dazugehörige Datenbank geöffnet.
Des Weiteren ist die Verknüpfung von Datenbanken mit
CAD-Dateien über die manuelle Eingabe (Abb. 5, 8) oder
automatisiert möglich. Die redaktionellen Aufarbeitungen
und Auswertungen der restauratorischen Bestandsauf-
nahme fanden Eingang in den Aufbau von „Teildaten-
banken". Voraussetzung dafür war die Entwicklung von
thematisch gegliederten Erfassungsmasken (steckbrief-
artige Beschreibung der Bereichsfelder, Fotodokumentation,
Probenanalyse), die das umfangreiche Material erschließen
helfen.
Aufgrund dieser Erfahrungen ist die anfängliche Idee einer
komplexen Deckenmalerei-Datenbank als Bestandteil der
bereits existierenden „Mittelalterlichen Wandmalerei-Da-
tenbank Niedersachsens" des NLD5 verworfen worden. Die
Pflege von kleineren Teildatenbanken der „Bestandsana-
lyse-Datei" ist in Zukunft eher zu realisieren als kompli-
ziert programmierte Großdatenbanken.
Zukünftige Weiterentwicklungen werden sich - als logische
Ergänzung - mit der von der Hard- und Software unab-
hängigen Beschreibung und langzeitstabilen Speicherung
aller projektrelevanten Daten beschäftigen müssen. Damit
soll sichergestellt werden, dass die heute erhobenen Daten
und darauf aufbauenden Interpretationen auch in der Zu-
kunft mit den dann aktuellen EDV-Komponenten weiter-
bearbeitet werden können.
Summary
For conventional mapping a digital, rectified mosaic map
was prepared with the help of analogue photography.
Based on this mosaic map the thematically varied Infor-
mation available, which had furthermore been committed
to foil in the form of drawings, was then fed into a Com-
puter using the layer function of a CAD-programme. Uti-
lizing the GIS extension of the CAD-programme the data
could then be further analysed and organized, e.g. with a
view to wards drawing up maps referring to particular
Problems and questions (topologies) or towards surface
calculatlons of mapped phenomena.
Auswertung und Datenbank
Die Auswertung der Geometriedaten erfolgte nach Re-
geln, wie sie für Geografische Informationssysteme (GIS)
definiert werden. Dafür lieferte der hinterlegte Bildplan
das notwendige lokale Orientierungssystem.
Mit der Eröffnung einer so genannten „Bestandsanalyse-
Datei" beginnt der Aufbau eines „Projektes", mit dem die
Material- und Phänomendateien als so genannte Topolo-
gien verwaltet werden. Diese Quellzeichnungen können
zunächst statistisch den Inhalt einer Phänomenkartierung
auswerten, das heißt, sie zeigen an, wie viel Punkte, Ob-
jekte, Streckenlängen sowie Umfang und Flächen der be-
teiligten Zeichnungsobjekte (Tab.) enthalten sind.
In Bezug auf die Gesamtfläche der Deckenmalerei ist es
ebenso möglich, neue thematische Topologien für die wei-
tere Auswertung vorzubereiten. Durch die „Überlagerung"
verschiedener Topologien können Flächen miteinander
verrechnet werden. Ein Beispiel: Die Gesamtfläche der
Decke mathematisch verschnitten mit dem Bohlenalters-
plan (Holzträger II) ergibt den ursprünglichen Bohlen-
bestand. Die „Vereinigung" dieser neuen „Karte" beispiels-
weise mit den einzelnen Topologien der Schadensphänome
gibt wiederum Auskunft über geschädigte Flächen in den
Bereichen des ursprünglichen Bohlenbestandes (Abb. 7).
So können mit der „Abfrage" von Topologien weitere Ab-
hängigkeiten von kartierten Phänomenen ermittelt werden.
8 Maria (Deckenfeld 7b), Ausschnitt der „CAD-Bestandsauf-
nahme-Datei". Probenentnahme- und Bilddatenverknüpfungen
sind durch einen Pfeil mit Probennummer und einen Ausschnitt-
rahmen mit Fotonummer gekennzeichnet. Durch Anklicken der
Elemente wird die dazugehörige Datenbank geöffnet.
Des Weiteren ist die Verknüpfung von Datenbanken mit
CAD-Dateien über die manuelle Eingabe (Abb. 5, 8) oder
automatisiert möglich. Die redaktionellen Aufarbeitungen
und Auswertungen der restauratorischen Bestandsauf-
nahme fanden Eingang in den Aufbau von „Teildaten-
banken". Voraussetzung dafür war die Entwicklung von
thematisch gegliederten Erfassungsmasken (steckbrief-
artige Beschreibung der Bereichsfelder, Fotodokumentation,
Probenanalyse), die das umfangreiche Material erschließen
helfen.
Aufgrund dieser Erfahrungen ist die anfängliche Idee einer
komplexen Deckenmalerei-Datenbank als Bestandteil der
bereits existierenden „Mittelalterlichen Wandmalerei-Da-
tenbank Niedersachsens" des NLD5 verworfen worden. Die
Pflege von kleineren Teildatenbanken der „Bestandsana-
lyse-Datei" ist in Zukunft eher zu realisieren als kompli-
ziert programmierte Großdatenbanken.
Zukünftige Weiterentwicklungen werden sich - als logische
Ergänzung - mit der von der Hard- und Software unab-
hängigen Beschreibung und langzeitstabilen Speicherung
aller projektrelevanten Daten beschäftigen müssen. Damit
soll sichergestellt werden, dass die heute erhobenen Daten
und darauf aufbauenden Interpretationen auch in der Zu-
kunft mit den dann aktuellen EDV-Komponenten weiter-
bearbeitet werden können.
Summary
For conventional mapping a digital, rectified mosaic map
was prepared with the help of analogue photography.
Based on this mosaic map the thematically varied Infor-
mation available, which had furthermore been committed
to foil in the form of drawings, was then fed into a Com-
puter using the layer function of a CAD-programme. Uti-
lizing the GIS extension of the CAD-programme the data
could then be further analysed and organized, e.g. with a
view to wards drawing up maps referring to particular
Problems and questions (topologies) or towards surface
calculatlons of mapped phenomena.