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Müller, Michael Christian; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Orgeldenkmalpflege: Grundlagen und Methoden am Beispiel des Landkreises Nienburg/Weser — Hameln: Niemeyer, Heft 29.2003

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51261#0029
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Dispositionsbeispiel: gegen Mitte des 19. Jahrhunderts
Herzberg, St Nicolai: Johann Andreas Engelhardt, 1845, Restaurierung durch Rudolf Janke,
1992
Disposition

1. Hauptwerk
II. Oberwerk
Principal
16'
1975
Principal
8'
1975
Octave
8‘
1845
Quintatön
16'
1845
Gemshom
8'
1845
Doppelflöte
8'
1845
Viola da Gamb
8‘
1845
Salicional
8'
1845
Hohlflöte
8‘
1845
Flöte travers
8'
1845
Doppel Gedact
8'
1845
Octave
4'
1845
Octave
4‘
1845
Rohrflöte
4‘
1845
Gemshorn
4‘
1845
Fernflöte
4‘
1845
Fugara
4‘
1845
Octave
2‘
1845
Quintflöte
3‘
1845
Mixtur
4fach
1993
Octave
2‘
1845
Cornett
4fach
1845
Tertia
1 3/5‘
1845
Trompete
8'
1075
Mixtur
4-5fach
1975
Trompete
8‘
1975
Pedalwerk
Principal
16'
1975
Untersatz
32'
1993
Violon
16'
1845
Subbaß
16'
1845
Octave
8'
1845
Violon
8'
1845
Bourdon
8'
1845
Octave
4'
1845
Posaune
16'
1845
Trompete
8'
1845

29 Zitiert nach Vogel, 1997, S. 341

rausgebildet hat, was die wesentlichen Merkmale einer
handwerklich und künstlerisch hochwertigen Orgel sind.
Dies beginnt beim Pfeifenwerk in seiner spezifischen
Disposition und Mensuration als dem Klangkörper,
reicht über das technische Herzstück der Orgel, die
Windladen und die komplizierte Trakturanlage sowie die
Windversorgung, bis hin zur Spielanlage, die als
Schnittstelle zwischen Organist und Instrument auch
bereits zum optisch wirksamen Prospekt gehört, der die
Orgel über die Gehäusearchitektur zu einem wesent-
lichen Bestandteil der Ausstattung des Sakralraums
macht. Die Betriebssicherheit und die leichte
Bedienbarkeit bzw. Spielbarkeit waren das Ziel fortwäh-
render Verbesserungen. Überhaupt war es ständiger
Ansporn für die Orgelbauer, auf allen Gebieten des
Orgelbaues zu optimierten Lösungen zu gelangen. Dass

dies von der Nachwelt nicht immer honoriert wurde, zei-
gen die Erfindungen und Entwicklungen, die im Laufe
und vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den
Orgelbau Eingang fanden.
Bevor es dazu kam, waren es vorab die Disposition und
das Werkprinzip, die in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts den zeitgenössischen klanglich-musikali-
schen Vorstellungen angepasst wurden. Für den nord-
deutschen Raum kann man im Allgemeinen aber von
einer eher traditionell-konservativen Grundhaltung spre-
chen. So blieb die technische Ausstattung der Orgeln,
wie zum Beispiel der Engelhardt-Orgel in Herzberg,81
„klassisch", denn auch hier wurden Schleifladen mit
mechanischer Traktur gebaut. Aber auch die klangliche
Gestaltung ist an den spätbarocken Grundmustern

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