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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Historische Brückenkonstruktionen - technische Bauwerke der Eisenbahn in Niedersachsen — Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, Heft 33.2006

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51263#0008
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Historische Brückenkonstruktionen

Vorwort

Vorwort
Die Geschichte des Eisenbahnwesens in Niedersachsen geht in seinen Anfängen zurück auf den Beginn des 19.
Jahrhunderts. Als erste Eisenbahnstrecke wurde 1838 die Linie von Braunschweig zunächst nach Wolfenbüttel,
später bis Bad Harzburg eröffnet. Damit begann auch in Niedersachsen ein neues Zeitalter, in dem in
Verbindung mit der Industrialisierung auch das Eisenbahnwesen seinen großen Durchbruch erlangte. Im
Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurden im Prinzip alle größeren Hauptstrecken errichtet, die auch heute noch in
Betrieb sind. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann auch die Verdichtung des Netzes durch kleinere Neben-
strecken, von denen bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts die wesentlichen Linien eröffnet waren. Im
Zusammenhang mit den Eisenbahnstrecken entstand eine umfassende Bautätigkeit, die sich nicht nur auf den
Streckenbau bezog, sondern insbesondere diverse Hochbauten und Ingenieurbauten des Eisenbahnwesens
beinhaltete. So sind u.a. neben den wichtigen Empfangsgebäuden auch vielerlei Nebenanlagen errichtet wor-
den, die dem Betrieb des Eisenbahnwesens dienlich waren: Güterschuppen und -bahnhöfe, Lokschuppen,
Stellwerke, Wassertürme, Bahnwärterhäuser sowie Wohnhäuser für die Bediensteten und vieles andere mehr.
Neben den genannten Hochbauten entstanden im Zusammenhang mit den Streckenanlagen auch eine Vielzahl
von Brückenbauten, die im Laufe der Entwicklung in unterschiedlicher Typologie und Materialgestaltung errich-
tet wurden. Von den frühen Holzbrücken über Steinbrücken der unterschiedlichsten Ausformung bis hin zu
Eisen- und Stahlbrücken reicht die Vielfalt dieser in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Bauwerke.
In einem von 1998 bis 2001 laufenden Forschungsprojekt zu den niedersächsischen Eisenbahnbauten konnten
nahezu die gesamten Haupt- sowie einige Nebenstrecken der Bahnanlagen inventarisiert werden und damit ein
Überblick über die noch bestehenden Bauten gewonnen werden. Im Rahmen der Bearbeitung, zu dem neben
der Arbeit vor Ort an den Strecken auch eine vertiefende Archivrecherche stattfand, zeigte sich, dass bereits
erhebliche Verluste von hochrangigen Eisenbahnanlagen zu verzeichnen waren, sodass die Erfassungstätigkeit
in vielen Fällen bereits zu spät kam. Es konnte aber auch eine große Anzahl von bisher nicht bekannten bedeu-
tenden Eisenbahnbauten oder technischen Anlagen und Konstruktionen entdeckt werden, die für die Denkmal-
pflege von besonderem Wert waren und durch Unterschutzstellungen zunächst in ihrem Bestand gesichert sind.
Hier sind insbesondere die wenig bekannten Brückenbauten der Eisenbahn anzusprechen, die auch Grundlage
für eines der beiden Dissertationsthemen im Projekt waren. Die Ergebnisse dieser Dissertation werden im vor-
liegenden Arbeitsheft der Niedersächsischen Denkmalpflege vorgestellt, um auch den vielen Partnern der
Denkmalpflege Einblick in die Erkenntnisse des Forschungsprojektes zu geben. Insbesondere für die unteren
Denkmalschutzbehörden, Architekten und Planer im Lande aber auch den vielen interessierten Eisenbahnfreun-
den soll hiermit ein umfassender Überblick über den Bestand der Brückenbauten der niedersächsischen Eisen-
bahnen gegeben werden.
Ich hoffe, dass die Publikation auch dazu beiträgt, den Bestand dieser interessanten Baugattung für
Niedersachsen zu bewahren und dass sich die Beteiligten der Bahn und der zuständigen Behörden gleicher-
maßen für den Erhalt einsetzen mögen.
Ich darf an dieser Stelle dem Autor meinen besonderen Dank für sein großes Engagement aussprechen, verbun-
den ebenfalls mit einem Dank an die beteiligten Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege. Ebenso sei
den Beteiligten am Forschungsprojekt, insbesondere Prof. Dr. Günter Kokkelink, der auch die Dissertationen
betreut hat, ganz herzlich Dank gesagt.
Dr. Christiane Segers-Glocke
Landeskonservatorin und
Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
 
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