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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: St. Michaelis in Hildesheim — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 34.2008

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Kruse, Karl Bernhard: Zum Phantom der Westhalle mit dem Standort der Bronzetüren in St. Michaelis
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https://doi.org/10.11588/diglit.51162#0158
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Karl Bernhard Kruse


18 Hildesheim, St. Michaelis, Fuge im Fundament zwischen dem geraden Teil
des Fundaments der Südmauer des inneren Kryptenquadrats auf der rechten
und des Fundaments der angrenzenden Apsis auf der linken Seite.

mes aufgegeben worden ist. Da kein Fundament für
die Bronzesäule freigelegt werden konnte und die
Säule hinter dem Altar gestanden haben soll, wäre
der denkbar beste Platz für die Säule mittig auf dem
westlichen Spannfundament der Ostvierung (Abb.
17). Der leichtere Osterleuchter auf der Irminsäule
muss kein tiefreichendes Fundament besessen und
auch nicht in der Mittelachse gestanden haben. Ob es
in St. Michaelis überhaupt ein größeres Taufbecken im
11. Jahrhundert gegeben hat, ist nicht sicher und
auch nicht wahrscheinlich, da die Hl. Kreuzkirche im
Norden des Kreuzganges ausdrücklich die Gemeinde-
und damit Taufkirche gewesen ist.
In der Krypta konnte die von Bohland beschriebene
und von Tschan veröffentlichte Fuge14 nicht gefunden
werden (Abb. 1). Auf der Nordseite ist ein eindeutiger
Verband im Fundament vorhanden. Die Fundament-
tiefe ist fast gleich und auch die Mauertechnik der
Steine und des Mörtels unterscheiden sich nicht.15
Eine flache Grube für ein Fundament einer älteren
Vorhalle im Westen unter dem nördlichen Apsispfeiler
war auch nicht vorhanden.16 Im Gegensatz zum ein-
deutigen Verband auf der Nordseite kann es auf der
Südseite, die von mir im Jahre 2006 nicht aufgedeckt
worden ist, aufgrund der Zeichnung von Gothe(Abb.
5)17, die auch von Roggenkamp etwas vereinfacht
abgebildet ist,18 und zwei Fotos19 auf den ersten Blick
doch einen Hinweis auf eine Fuge an dieser Stelle
geben (Abb. 18, 19). In der Originalzeichnung von
Gothe wie auch in der Abbildung bei Roggenkamp ist
jedoch keine offene Fuge sondern durch eine schwarz
durchgezogene Linie ein direktes Anstoßen der Fun-
damente, also kein Mauerverband wie bei den übri-
gen Fundamenten, angedeutet. Die beiden bei Tschan
wiedergegebenen Fotos müssen jedoch näher unter-
sucht werden. Die Abbildung 18 zeigt nach der Bild-


19 Hildesheim, St. Michaelis, Blick nach Norden auf das
Spannfundament im Apsisteil des Kryptengrundes auf der
rechten Seite bei seiner Verbindung mit dem Fundament
der Apsisrundung auf der linken Seite.


20 Hildesheim, St. Michaelis, sorgfältig zusammengefügtes
Mauerwerk zwischen dem Fundament der Südwand auf der
linken und der Westwand des Kryptenquadrats auf der rech-
ten Seite.
 
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