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Kimpflinger, Wolfgang; Neß, Wolfgang; Zittlau, Reiner; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Das Fagus-Werk in Alfeld als Weltkulturerbe der UNESCO: Dokumentation des Antragsverfahrens — [Hannover]: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 39.2011

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4. Erhaltungszustand und Faktoren, die die Anlage beeinflussen
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https://doi.org/10.11588/diglit.51160#0108
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4. Erhaltungszustand und Faktoren, die die Anlage beeinflussen

4. A Gegenwärtiger Erhaltungszustand

Nach Abschluss der von 1981-1999 in mehre-
ren Schritten durchgeführten Sanierung des Fa-
gus-Werks kann der Zustand der denkmalwer-
ten Bauten der Gesamtanlage als sehr gut be-
zeichnet werden.
Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen
durchgeführt:
Hauptgebäude:
Mit dem Beginn der Teilerneuerung bzw. Sanie-
rung der Glasfassade des Hauptgebäudes, die
Zug um Zug zwischen 1986 und 1990 stattfand,
wurde die Statik des Gebäudes durch das Ein-
bringen einer aussteifenden Dachscheibe aus
Beton stabilisiert. Hierdurch wurden für die Zu-
kunft die starken Bewegungen des Gebäudes
unterbunden, die bei den fest verschraubten
Fensterelementen immer wieder zu Glasbruch
geführt hatten. Die Rückwand des Gebäudes so-
wie die Rampen und die Eingangstreppe wur-
den ebenfalls 1990 restauriert. Mit der Restau-
rierung des Vestibüls im Jahre 1996, die u. a. die
Rekonstruktion der dort angebrachten Kasten-
leuchte nach Zeichnungen von Meyer/Gropius,
das Ausbessern der schwarzen Opalglasbänder
und die Sanierung der Eingangstür umfasste, war
die jahrelange Grundinstandsetzung des Haupt-
gebäudes des Fagus-Werks abgeschlossen.
Arbeitssaal:
Die Sanierung des Arbeitssaales begann 1989
mit der Dachsanierung. Es folgte die Restaurie-
rung der gusseisernen Fensterelemente und der
vom Schwamm befallenen hölzernen Spreng-
werkkonstruktionen. 1994 folgten zuletzt noch
Restaurierungen am Brüstungsmauerwerk.
Schornstein:
Aufmauerung auf die alte Höhe von 50 m,
Erneuerung des Mündungsabschlusses und
Sanierung des Wassertanks in den Jahren 1987
und 1988.
Maschinenhaus:
Beginn der Restaurierung 1994 mit Arbeiten zur
Neunutzung des Gebäudes. Zunächst wurden
die alten Heizkessel ausgeräumt und der Raum
für Lagerzwecke hergerichtet. 1995 erfolgten
die Sanierung des äußeren Mauerwerkes und
die Restaurierung sowie Ergänzung des schwarz-
weiß gefliesten Bodenbelages des Maschinen-
hauses. Noch im selben Jahr erfolgte die Glas-
sanierung und abschließend 1997 die Wieder-

herstellung des Gasrohrgeländers im Außenbe-
reich.
Späne- und Kohlenbunker:
Hier wurde 1997 an den Stützen und Stützwän-
den sowie an der Flachdachmassivdecke eine
Betonsanierung durchgeführt.
Gleiswinde/-waage:
An diesem kleinen Gebäude von 1921 wurden
1991/92 kleinere Renovierungs- und Ausbesse-
rungsarbeiten zum Substanzerhalt vorgenom-
men.
Stanzmesserabteilung:
Hier erfolgte 1995 und 1996 eine Dachsanie-
rung, bei der handverlesene Dachziegel von
1911 wieder verwendet wurden. Das Mauer-
werk des Gebäudes wurde 1997 ausgebessert.
Pförtnerhaus und Zufahrt:
Am Pförtnerhaus wurde 1997 das Dach instand
gesetzt. Im selben Jahr erfolgte die Sanierung
der Grenzmauer an der Zufahrt mit Einbau der
nachgebildeten Kastenleuchten, eines Bauhaus-
produkts aus derzeit von 1923-25. Eingeschlos-
sen in die Maßnahme warauch die Renovierung
der Toranlage und der Pförtnerhaustür.
Trockengebäude:
1997 Mauerwerks- und Dachsanierung.
Lagerhaus:
1998/99 Sanierung und Teilerneuerung der
Fachwerkkonstruktion, Erneuerung der Putzver-
kleidung, Dachsanierung mit Erneuerung des
Laternenaufsatzes und Neuverkleidung des At-
tikageschosses. Zur Vorbereitung der Umnut-
zung als Ausstellungsgebäude wurde ein neues
Treppenhaus aus Beton eingebaut. Die Lamel-
lenöffnungen zur Belüftung der Speicherböden
wurden verglast.
Sägerei:
1985 denkmalgerechter Wiederaufbau nach
Brand.
1990/91 Umnutzung in ein Ingenieurzentrum.
Sanierung des Außenbaues und Einrichtung ei-
nes Großraumbüros. Sowohl der ursprüngliche
Charakter der dreiachsigen Halle als auch das
äußere Erscheinungsbild wurden erhalten.

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