Welterbeantrag Fagus-Werk
Alfeld an der Leine geplanten Fabrik für das Fagus-Werk erfuhren, bewarben sie sich
beim Firmengründer Carl Benscheidt.
Der Auftraggeber: aufgeklärter Unternehmer mit Reformanspruch
Da Carl Benscheidt seinen Wunsch, Medizin zu studieren, aus finanziellen Gründen
nicht realisieren konnte, arbeitete er in den 1870er Jahren in einem vegetarischen
und naturheilkundlich orientierten Sanatorium. Hier erlebte er die vielfältigen
Beschwerden der Patienten, die durch falsches Schuhwerk hervorgerufen wurden.
Zur damaligen Zeit wurden Schuhe noch in Handarbeit vom Schuhmacher
angefertigt, wobei zwischen linkem und rechtem Leisten kein Unterschied gemacht
wurde. Schuhe saßen daher nie richtig und mussten zuerst eingelaufen werden bis
sie sich dem Fuß angepasst hatten. Benscheidt begann nun fußgerechte Leisten zu
schnitzen und erzielte mit den danach hergestellten Schuhen beachtliche
Therapieerfolge. Bald machte er sich in Hannover als Leisten- und Schuhmacher
selbständig. Der im nahegelegenen Alfeld an der Leine tätige Leistenfabrikant Carl
Behrens (nicht verwandt mit Peter Behrens!) wurde auf Benscheidt aufmerksam und
engagierte ihn als technischen Betriebsleiter.
In der Firma Behrens organisierte Benscheidt die Produktionsabläufe und führte
neueste Maschinen ein. Ihm oblag auch die Entwicklung von Leisten, die dem Ende
des 19. Jahrhunderts stattfindenden Schritt zur maschinellen Herstellung von
Schuhwerk entsprachen. Bald wurde die Erweiterung der Fabrik nötig, die
Benscheidt mit dem im Hannoveraner Raum gut beschäftigten Industriearchitekten
Eduard Werner vollzog. Die große Erfahrung beider Männer auf ihrem jeweiligen
Gebiet führte zu einer vorbildlichen Anlage, die technisch und hinsichtlich der
Arbeitsbedingungen als vorbildlich bezeichnet werden muss. Doch mit dem Tod des
Firmeninhabers Carl Behrens setzten Differenzen zwischen den Erben und Carl
Benscheidt ein, die ihn in der Folge zur Kündigung veranlassten.
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Alfeld an der Leine geplanten Fabrik für das Fagus-Werk erfuhren, bewarben sie sich
beim Firmengründer Carl Benscheidt.
Der Auftraggeber: aufgeklärter Unternehmer mit Reformanspruch
Da Carl Benscheidt seinen Wunsch, Medizin zu studieren, aus finanziellen Gründen
nicht realisieren konnte, arbeitete er in den 1870er Jahren in einem vegetarischen
und naturheilkundlich orientierten Sanatorium. Hier erlebte er die vielfältigen
Beschwerden der Patienten, die durch falsches Schuhwerk hervorgerufen wurden.
Zur damaligen Zeit wurden Schuhe noch in Handarbeit vom Schuhmacher
angefertigt, wobei zwischen linkem und rechtem Leisten kein Unterschied gemacht
wurde. Schuhe saßen daher nie richtig und mussten zuerst eingelaufen werden bis
sie sich dem Fuß angepasst hatten. Benscheidt begann nun fußgerechte Leisten zu
schnitzen und erzielte mit den danach hergestellten Schuhen beachtliche
Therapieerfolge. Bald machte er sich in Hannover als Leisten- und Schuhmacher
selbständig. Der im nahegelegenen Alfeld an der Leine tätige Leistenfabrikant Carl
Behrens (nicht verwandt mit Peter Behrens!) wurde auf Benscheidt aufmerksam und
engagierte ihn als technischen Betriebsleiter.
In der Firma Behrens organisierte Benscheidt die Produktionsabläufe und führte
neueste Maschinen ein. Ihm oblag auch die Entwicklung von Leisten, die dem Ende
des 19. Jahrhunderts stattfindenden Schritt zur maschinellen Herstellung von
Schuhwerk entsprachen. Bald wurde die Erweiterung der Fabrik nötig, die
Benscheidt mit dem im Hannoveraner Raum gut beschäftigten Industriearchitekten
Eduard Werner vollzog. Die große Erfahrung beider Männer auf ihrem jeweiligen
Gebiet führte zu einer vorbildlichen Anlage, die technisch und hinsichtlich der
Arbeitsbedingungen als vorbildlich bezeichnet werden muss. Doch mit dem Tod des
Firmeninhabers Carl Behrens setzten Differenzen zwischen den Erben und Carl
Benscheidt ein, die ihn in der Folge zur Kündigung veranlassten.
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