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Möller, Hans-Herbert [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Siedlungen der zwanziger Jahre in Niedersachsen — Hannover: Niedersächs. Landesverwaltungsamt, Heft 4.1985

DOI Artikel:
Hartmann, Kristiana; Lemke, Gundela; Lemke-Kokkelink, Monika: Katalog ausgewählter Siedlungen in Niedersachsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.50502#0112
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Osnabrück (osd
Siedlung Sonnenhügel
Amselweg, Am Sonnenhügel, Am Vogelsang, Drosselweg, Fricke-
straße, Hügelstraße, Lerchenweg, Meisenweg
Baujahr: 1919/20,1926-30 und spätere Ergänzugen
Architekt: Friedrich Lehmann (Stadtbauamt), Bünemann,
Hemesath, Hammersen
Bauherr: Gemeinnütziger Osnabrücker Bauverein

Die Siedlung Sonnenhügel wurde ab 1919 im nördlichen
Vorstadtgebiet beidseitig der Hügelstraße angelegt. Als Bau-
träger fungierte der Gemeinnützige Osnabrücker Bauverein,
der sich die Wohnungsversorgung unterer Einkommens-
schichten zur Aufgabe gemacht hatte. Der weitgehend von
vier nord-süd-gerichteten Straßen unterschiedlicher Breite
geprägte Siedlungsgrundriß wird aufgelockert durch platz-
artige Erweiterungen, vorgezogene Baufluchten und ein er-
gänzendes, Querverbindungen herstellendes System von
Gartenwegen.
Die ersten, vom Stadtbauamt unter der Leitung des Stadt-
baurates Lehmann entwickelten Bauten am Meisenweg wa-
ren als 11/2geschossige, verputzte Doppelhäuser mit Vor-
und Nutzgärten konzipiert und zur Privatisierung bestimmt.
An der Hügelstraße entstanden etwa gleichzeitig 21/2ge-
schossige Mietshäuser für Postbedienstete und Eisenbah-
ner, die - ebenfalls als Putzbauten ausgebildet und mit Man-
sard-, bzw. Walmdächern und diversen Dachaufbauten ver-
sehen - den Eigenheimen am Meisenweg ähnelten. Sämt-
liche Wohnungen der frühen Phase waren 3- oder 4-Zim-
mer-Wohnungen ohne Badezimmereinbauten - mit einer
Grundfläche von 56 bis 68 m2.
Erst 1926 konnte die Siedlung „Sonnenhügel“ mit Zweifami-
lien-Doppelhäusern an der Frickestraße erweitert werden
(Arch.: Bünemann, Stadtbauamt), die den Vorgängerbauten
am Meisenweg äußerlich glichen, aber bereits mit Badezim-
mern versehen waren.
1928 erweiterte sich das gestalterische Spektrum: Der Ar-
chitekt Hemesath errichtete im Auftrag des Gemeinnützigen
Osnabrücker Bauvereins „Am Vogelsang“ acht 21/2geschos-
sige Mietshäuser in halboffener Bauweise, deren Backstein-
Sichtmauerwerk expressionistische Motive zeigt. Spätere
Bauten des Architekten Hammersen (ab 1930) an Amsel-
weg, Drosselweg und Lerchenstraße waren wieder als
schlichte, meist 21/2geschossige verputzte Reihenhäuser
ausgebildet, die jeweils drei Familien Platz boten. Städtebau-
liche Akzente setzen das überhöhte „Torhaus“ am Amsel-
weg (in der Achse des Drosselweges) und der mit dreige-
schossigen Bauten betonte Eingangsbereich in die Siedlung:
Lerchenstraße / Drosselweg.
Straßenbäume kennzeichnen die Hügelstraße als Kernbe-
reich; hier wurde auch ein Ladengeschäft mit eingeplant.
110


M 1:7500 (Freigabevermerk s. S. 128)

Gestaltverändernde Eingriffe sind zwar, wie üblich, bei den
privatisierten Doppelhäusern am größten, - aber auch im
Bereich der Mietbebauung wurden inzwischen sämtliche
Originalfenster durch „moderne“ Dreh-Kipp-Modelle ersetzt.


313 Meisenweg; zeitgenössische Aufnahme aus Lit.-Nr. 28
 
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