74
Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Ehrenburg-Schmalförden, ehemalige Bockwindmühle
Nienaber, vor 1925 (Archiv Nienaber)
Ehrenburg-Schmalförden, Motormühle Nienaber, 2010
Ehrenburg-Schmalförden
Schmalförden Nr. 13, Mühlenweg
Ehemaliger Windmühlenstandort,
Motormühle Nienaber
Es ist davon auszugehen, dass die ehemalige Bock-
windmühle eine der Ehrenbürger Amtsmühlen war,
die zunächst mit der Ehrenbürger Wassermühle und
dann mit der Cantruper Mühle (siehe Neuenkirchen-
Cantrup) zusammen dem Amt Ehrenburg zinspflichtig
war. Vor dem Neubau der Cantruper Holländermühle
im Jahr 1780 wurden die Amtswasser- und die Amts-
windmühle in der Regel gleichzeitig genannt, so 1647
und 1653.1 Ein altes Foto zeigt die mit Segelgatter-
flügeln ausgestattete Mühle mit seitlich an das Müh-
lenhaus angebauten Taschen und einem leicht ge-
schweiften Satteldach, das an der Stirnseite einen
Krüppelwalm trägt. Die Mühle steht mit ihrem Bock
mit doppelten Standfinken (Streben) auf einer flachen
Warft. Die Bockwindmühle von Schmalförden soll
schon 1407 erbaut worden sein. Als Besitzer wurden
unter anderem genannt: Riesenberg aus Schmalför-
den (siehe auch Cantrup), Vogel aus Wesenstedt,
Schumacher aus Harmhausen.2 Die letzten Betreiber
waren: Friedrich Klussmann aus Wesenstedt, Heinrich
Dohrmann (vergleiche Sebbenhausen und Sieden-
burg) und schließlich Diedrich Nienaber. 1925 brann-
te die Bockwindmühle ab. Die Familie Nienaber baute
danach neben der inzwischen eingeebneten
Mühlenwarft eine moderne Motormühle mit Land-
handel auf. Die Motormühle hatte als Antriebsaggre-
gate nacheinander einen Sauggasmotor, einen Diesel-
und schließlich einen Elektromotor. Die Mühle war mit
einer Getreidereinigung, einem Walzenstuhl der Firma
Baumgarten, zwei Schrotgängen, einem Doppel-
plansichter, Staubfilter und pneumatischer Förderung
relativ modern ausgestattet. Vorgänger des Walzen-
stuhls war ein klassischer Feinmehlgang mit Sechs-
kantsichter. Die Feinmüllerei wurde Ende der 1960er
Jahre aufgegeben, der Mühlenbetrieb mit Landhandel
1994.3
1 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989. Ein Heimatbuch.
Hrsg.: Heimatverein Kirchspiel Schmalförden. Sulingen 1989.
2 Pape, Detlev: Die letzten Windmühlen im Sulinger Land, in:
Unter der Bärenklaue v. 24.12.1956, S. 35.
3 Helmut Nienaber, Schmalförden.
Ehrenburg-Stocksdorf
Stocksdorf 21
Ehemaliger Windmühlenstandort (Windmühle Albers)
Zuvor stand die Mühle am Hauweg in Bohmte, Ldkr.
Osnabrück. Sie ist dort bereits um 1816 für die Herr-
schaft in Hünnefeld vom Gastwirt Homann1 errichtet
worden. Ursprünglich war es eine Steertmühle (siehe
Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Ehrenburg-Schmalförden, ehemalige Bockwindmühle
Nienaber, vor 1925 (Archiv Nienaber)
Ehrenburg-Schmalförden, Motormühle Nienaber, 2010
Ehrenburg-Schmalförden
Schmalförden Nr. 13, Mühlenweg
Ehemaliger Windmühlenstandort,
Motormühle Nienaber
Es ist davon auszugehen, dass die ehemalige Bock-
windmühle eine der Ehrenbürger Amtsmühlen war,
die zunächst mit der Ehrenbürger Wassermühle und
dann mit der Cantruper Mühle (siehe Neuenkirchen-
Cantrup) zusammen dem Amt Ehrenburg zinspflichtig
war. Vor dem Neubau der Cantruper Holländermühle
im Jahr 1780 wurden die Amtswasser- und die Amts-
windmühle in der Regel gleichzeitig genannt, so 1647
und 1653.1 Ein altes Foto zeigt die mit Segelgatter-
flügeln ausgestattete Mühle mit seitlich an das Müh-
lenhaus angebauten Taschen und einem leicht ge-
schweiften Satteldach, das an der Stirnseite einen
Krüppelwalm trägt. Die Mühle steht mit ihrem Bock
mit doppelten Standfinken (Streben) auf einer flachen
Warft. Die Bockwindmühle von Schmalförden soll
schon 1407 erbaut worden sein. Als Besitzer wurden
unter anderem genannt: Riesenberg aus Schmalför-
den (siehe auch Cantrup), Vogel aus Wesenstedt,
Schumacher aus Harmhausen.2 Die letzten Betreiber
waren: Friedrich Klussmann aus Wesenstedt, Heinrich
Dohrmann (vergleiche Sebbenhausen und Sieden-
burg) und schließlich Diedrich Nienaber. 1925 brann-
te die Bockwindmühle ab. Die Familie Nienaber baute
danach neben der inzwischen eingeebneten
Mühlenwarft eine moderne Motormühle mit Land-
handel auf. Die Motormühle hatte als Antriebsaggre-
gate nacheinander einen Sauggasmotor, einen Diesel-
und schließlich einen Elektromotor. Die Mühle war mit
einer Getreidereinigung, einem Walzenstuhl der Firma
Baumgarten, zwei Schrotgängen, einem Doppel-
plansichter, Staubfilter und pneumatischer Förderung
relativ modern ausgestattet. Vorgänger des Walzen-
stuhls war ein klassischer Feinmehlgang mit Sechs-
kantsichter. Die Feinmüllerei wurde Ende der 1960er
Jahre aufgegeben, der Mühlenbetrieb mit Landhandel
1994.3
1 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989. Ein Heimatbuch.
Hrsg.: Heimatverein Kirchspiel Schmalförden. Sulingen 1989.
2 Pape, Detlev: Die letzten Windmühlen im Sulinger Land, in:
Unter der Bärenklaue v. 24.12.1956, S. 35.
3 Helmut Nienaber, Schmalförden.
Ehrenburg-Stocksdorf
Stocksdorf 21
Ehemaliger Windmühlenstandort (Windmühle Albers)
Zuvor stand die Mühle am Hauweg in Bohmte, Ldkr.
Osnabrück. Sie ist dort bereits um 1816 für die Herr-
schaft in Hünnefeld vom Gastwirt Homann1 errichtet
worden. Ursprünglich war es eine Steertmühle (siehe