Landkreis Diepholz
75
Ehrenburg-Stocksdorf, ehemalige Windmühle Albers, um
1930, mit Jalousieflügeln (Foto: Willi Lührs, Archiv Albers)
Schwertbalken auf dem alten Foto), die über zwei
Mahlgänge, einen Graupengang und einen Ölgang
verfügte. Bald wurde sie für windarme Zeiten durch
eine Rossmühle und von T. A. Meyersieck, dem späte-
ren Pächter und seit 1856 Besitzer, 1857/58 zusätzlich
durch eine Dampfmühle2 ergänzt. Die Dampf-
maschine besaß er bereits. Sie wurde im nahegelege-
nen Kohlebergwerk gebraucht und machte die Wind-
mühle schließlich überflüssig, so dass es 1896 durch
einen späteren Besitzer zum Verkauf und zur Trans-
lozierung kam.
Die Galerieholländermühle mit Windrose und Segel-
gatterflügeln, später mit Jalousieflügeln ausgestattet,
besaß einen achtkantigen Unterbau aus Mauerwerk,
einen schindelverkleideten Stapel aus Holz und eine
ebenfalls verschindelte Kappe. Sie wurde um 1896
aus Bohmte von den Mühlenbauern Gebrüder Sud-
mann aus Wesenstedter Riede hierher auf den leicht
erhöhten Standort transloziert, der früher als Richt-
stätte diente. In einer Bohmter Chronik wird behaup-
tet, sie sei nach Wagenfeld versetzt worden.3 Zu-
nächst noch von den Sudmanns betrieben, ging sie
bald in den Besitz von Konrad Albers aus der Vor-
wohlder (siehe dort) Müllersippe Albers über und
blieb im Besitz der Familie. (August Albers, ein Bruder
des Konrad Albers, hatte schon 1892 eine der Twist-
ringer Windmühlen gekauft, die 1920 abgebrochen
wurde; siehe dort). Konrad Albers handelte unterneh-
Bohmte, Ldkr. Osnabrück, Mühle am Hauweg mit Dampf-
maschine und Sägewerk, nach 1858 (aus: Alt-Bohmte,
Hrsg.: Kulturring Bohmte, 1982). Die Windmühle kam
1896 nach Stocksdorf.
Ehrenburg-Stocksdorf, ehemalige Windmühle Albers.
Gezielter Abbrand 1965 (Archiv Albers)
merisch: Er errichtete zusätzlich ein gut gehendes
Sägewerk und erzeugte mit Motor und Generator bis
Anfang der 1920er Jahre für einige Stocksdorfer Höfe
Licht- und Kraftstrom.4
Die mühlentechnische Ausstattung:5 Zwei Mahlsteine
aus Sandstein mit einem Durchmesser von 1,80 m, die
auf dem Grundstück lagern, geben den Hinweis auf
einen Schrotgang, und ein zusammengesetzter Stein
aus Süßwasserquarzit, Durchmesser 1,40 m, verweist
auf einen Feinmehlgang. Es gab eine Saatgut-
aufbereitung und wahrscheinlich auch Sichter. Im
Sägewerk arbeitete man mit einem Horizontalgatter.
Ludwig Albers, zweiter Sohn des Konrad Albers, hatte
die Windmühle in Seckenhausen (siehe dort) gepach-
tet, bevor er bereit war, die väterliche Mühle in
Stocksdorf zu übernehmen. Cord Albers, einer seiner
Söhne, der in Ottersberg Müller gelernt hatte, arbei-
tete auch in Seckenhausen mit, ging allerdings später
in die Mühlenwerke Weber nach Drentwede.6
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Ehrenburg-Stocksdorf, ehemalige Windmühle Albers, um
1930, mit Jalousieflügeln (Foto: Willi Lührs, Archiv Albers)
Schwertbalken auf dem alten Foto), die über zwei
Mahlgänge, einen Graupengang und einen Ölgang
verfügte. Bald wurde sie für windarme Zeiten durch
eine Rossmühle und von T. A. Meyersieck, dem späte-
ren Pächter und seit 1856 Besitzer, 1857/58 zusätzlich
durch eine Dampfmühle2 ergänzt. Die Dampf-
maschine besaß er bereits. Sie wurde im nahegelege-
nen Kohlebergwerk gebraucht und machte die Wind-
mühle schließlich überflüssig, so dass es 1896 durch
einen späteren Besitzer zum Verkauf und zur Trans-
lozierung kam.
Die Galerieholländermühle mit Windrose und Segel-
gatterflügeln, später mit Jalousieflügeln ausgestattet,
besaß einen achtkantigen Unterbau aus Mauerwerk,
einen schindelverkleideten Stapel aus Holz und eine
ebenfalls verschindelte Kappe. Sie wurde um 1896
aus Bohmte von den Mühlenbauern Gebrüder Sud-
mann aus Wesenstedter Riede hierher auf den leicht
erhöhten Standort transloziert, der früher als Richt-
stätte diente. In einer Bohmter Chronik wird behaup-
tet, sie sei nach Wagenfeld versetzt worden.3 Zu-
nächst noch von den Sudmanns betrieben, ging sie
bald in den Besitz von Konrad Albers aus der Vor-
wohlder (siehe dort) Müllersippe Albers über und
blieb im Besitz der Familie. (August Albers, ein Bruder
des Konrad Albers, hatte schon 1892 eine der Twist-
ringer Windmühlen gekauft, die 1920 abgebrochen
wurde; siehe dort). Konrad Albers handelte unterneh-
Bohmte, Ldkr. Osnabrück, Mühle am Hauweg mit Dampf-
maschine und Sägewerk, nach 1858 (aus: Alt-Bohmte,
Hrsg.: Kulturring Bohmte, 1982). Die Windmühle kam
1896 nach Stocksdorf.
Ehrenburg-Stocksdorf, ehemalige Windmühle Albers.
Gezielter Abbrand 1965 (Archiv Albers)
merisch: Er errichtete zusätzlich ein gut gehendes
Sägewerk und erzeugte mit Motor und Generator bis
Anfang der 1920er Jahre für einige Stocksdorfer Höfe
Licht- und Kraftstrom.4
Die mühlentechnische Ausstattung:5 Zwei Mahlsteine
aus Sandstein mit einem Durchmesser von 1,80 m, die
auf dem Grundstück lagern, geben den Hinweis auf
einen Schrotgang, und ein zusammengesetzter Stein
aus Süßwasserquarzit, Durchmesser 1,40 m, verweist
auf einen Feinmehlgang. Es gab eine Saatgut-
aufbereitung und wahrscheinlich auch Sichter. Im
Sägewerk arbeitete man mit einem Horizontalgatter.
Ludwig Albers, zweiter Sohn des Konrad Albers, hatte
die Windmühle in Seckenhausen (siehe dort) gepach-
tet, bevor er bereit war, die väterliche Mühle in
Stocksdorf zu übernehmen. Cord Albers, einer seiner
Söhne, der in Ottersberg Müller gelernt hatte, arbei-
tete auch in Seckenhausen mit, ging allerdings später
in die Mühlenwerke Weber nach Drentwede.6