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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0030
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Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
Landkreis Diepholz: Allgemeine Darstellung der Städte, Gemeinden und Samtgemeinden

„Altes Amt Lemförde", Samtgemeinde
In der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde" (TK 50
Nr. L 3516-Rahden) sind folgende Mitgliedsgemein-
den zusammengefasst: Brockum, Hüde, der Flecken
Lemförde, Lembruch, Marl, Quernheim und Stems-
horn.
Das Gebiet wird südlich begrenzt von den Stemweder
Bergen, einer Kalksteinkuppe, die sich mit 180 m
ü. N. N. circa 140 m über das nördlich gelegene ehe-
malige Sumpf- und Bruchland erhebt. Westlich grenzt
es an den Dümmer See.
Die Gegend war und ist immer noch dünn besiedelt.
So weisen die Urmesstischblätter von 1897/99 Nr.
3416 und 3516 nur sieben Windmühlenstandorte
aus: in Lembruch am Dümmer die 1843 erbaute und
bis 1917 betriebene Schodden-Mühle, ein Erdhol-
länder, sowie eine weitere Holländermühle östlich der
Eisenbahnlinie; die erstmals 1670 als zum Kloster Bur-
lage gehörig, dann 1768 als herrschaftliche Mühle
erwähnte {22}1 und bis 1923 betriebene Propstei-
mühle (eine Bockwindmühle) zwischen Hüde und
Marl; die 1781 erbaute Holländermühle in Lemförde,
eine der ältesten Holländermühlen des Bearbeitungs-
gebiets, und gleich drei dicht beeinanderliegende in
Brockum am Fuß der Stemweder Berge, darunter eine
Bockwindmühle. Alle diese Mühlen sind untergegan-
gen. Von der Lemförder Mühle steht noch der Turm
mit der inneren Mühlentechnik des letzten Betriebs-
zustandes. In Lemförde gab es neben der Holländer-
mühle eine Göpelmühle. Eine weitere, eine Lohross-
mühle, entstand nach 1822 bei der Sohllederfabrik
Weber, und zum Ende des 19. Jahrhunderts kam die
Motor-Kornmühle Blotenberg mit Sägewerk hinzu.1

Die Göpelmühlen und die Motormühle existieren
nicht mehr.
Urkundliche Hinweise {22} gibt es für Brockum auf die
seit 1661 zur Pfarrei gehörige Bockwindmühle, eine
1840 erbaute Holländermühle und eine weitere von
1768 in privatem Besitz (siehe Brockum). In der Dok-
torstraße in Lemförde soll es eine Ölmühle gegeben
haben. Anwohner erinnern sich an einen großen Kol-
lerstein, der dort lange Zeit gelegen hätte.
Für Lembruch gibt es den Hinweis darauf, dass 1722
ein Anwohner die Erlaubnis zum Bau einer Grütz-
mühle (= Graupenmühle) erhielt {22}.
Die Geschichte der Lemförder Mühlen ist urkundlich
gut belegt.2
1 Hann. 74 Dieph. Nr. 7.
2 Von Husen, Ludger; Meyer, Horst: Flecken Lemförde, Eine
750-jährige Gemeinde, Diepholz 1998.
Barnstorf, Samtgemeinde
Die Samtgemeinde Barnstorf umfasst den Flecken
Barnstorf sowie die Gemeinden Drebber, Drentwede
und Eydelstedt. Das Gebiet ist ein Teil der Nienburg-
Meppener Geest, wird mittig durchzogen von der
Hunteniederung, westlich begrenzt vom Großen
Moor, das noch teilweise zum Landkreis Vechta ge-
hört, und östlich vom Wietingsmoor. Der Flecken
Barnstorf wird von Südwest nach Nordost gequert
von der alten Poststraße Osnabrück-Bremen (B 51)
und annähernd rechtwinklig dazu von der Überland-
straße Barver-Goldenstedt (L 344). Die Kreuzung die-
ser beiden Überlandstraßen an einem Hunteübergang


Barnstorf, Merianstich (1653): Barnstorf mit Huntemühle (Archiv Wilfried Meyer, Weyhe)
 
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