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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0080
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76

Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Tödliche Unfälle markieren den Lebensweg der
Müllerfamilie Albers auf dem Mühlenplatz in
Stocksdorf mit seinem bösen Omen: 1925 wurde
Konrad Albers von einer Transmission erfasst und
1964 erging es seinem zweiten Sohn Ludwig ebenso,
für dessen Witwe Anlass genug, mit der Mühle nichts
mehr zu tun haben zu wollen. Die Mühle wurde ein
Jahr später im Rahmen einer Feuerwehrübung abge-
fackelt.
1 Bohmter Lesebücher, Bd II, Teil 1, Ländliches Gewerbe. S.
15-20. Hrsg.: Kulturring Bohmte, 1986; StA Osnabrück Rep
350 Wit Bd. 1 Nr. 756.
2 StA Osnabrück Rep. 335 Nr. 3980.
3 Wie Anm. 1
4 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989. Hrsg.: Heimatverein
Kirchspiel Schmalförden. Sulingen 1989.
5 Horst Albers, Stocksdorf.
6 Ebd.

Ehrenburg-Sudbruch
Sudbruch Nr. 16
Ehemaliger Windmühlenstandort

Ehrenburg-Wesenstedt, ehemalige Windmühle Brinkmann
(Archiv H. Brinkmann)


Die Mühle in Sudbruch war 1870 von Bernhard Bram-
stedt aus Wesenstedt erbaut worden, der 1896 in
Drentwede (siehe dort) eine neue Mühle errichtete
und die in Sudbruch verkaufte. Nach häufigem Besit-
zerwechsel wurde die Mühle 1933 abgebrochen. Le-
diglich am ringförmigen Weg aus Katzenkopfpflaster
ist noch der Mühlenstandort auszumachen. Eine
schon vor dem Abbruch der Mühle existierende Mo-
tormühle ist noch bis zum Ende der 1960er Jahre in
Betrieb gewesen.1 Ein um 1930 entstandenes Foto
zeigt die Holländermühle mit aufgeständerter Galerie,
einem Steert und Segelgatterflügeln, die schon zum
Teil das Gatter verloren haben.
1 Kirchspiel Schmalförden 1239-1989 - Ein Heimatbuch.
Hrsg.: Heimatverein Kirchspiel Schmalförden. Sulingen 1989.
Ehrenburg-Wesenstedt
Wesenstedt 100
Ehemalige Windmühle Brinkmann
Von dem kleinen, achtkantigen Galerieholländer am
östlichen Ortsrand von Wesenstedt ist noch ein Torso
aus den zwei Untergeschossen und dem Galeriege-
schoss aus Backsteinmauerwerk sowie der Stapel, in-
zwischen mit Dachpappe und Blechplatten verkleidet,
erhalten. Der Holzachtkant ist auffällig stark tailliert
und das obere Turmtafelment hatte einen sehr kleinen
Durchmesser. Erbaut wurde die Mühle in den Jahren
1880-1882 unter Verwendung des Stapels und der
Kappe einer Ölmühle (oder Papiermühle?) aus der
Gegend von Wildeshausen von einem Behrens, einem
Vorfahren der bis zur Betriebsstilllegung mit der Müh-
le arbeitenden Müllerfamilie Brinkmann. Die Mühle
war ausgestattet mit einem Schrot- und einem Fein-
mehlgang, einem Sechskantsichter sowie einer Reini-
gung.
Mit Windkraft wurde bis etwa 1947 gearbeitet, als
ein Sturm einen Flügel abriss. Danach nahm man die
restlichen Flügel und die Kappe ab und arbeitete bis
1989 mit einem Elektromotor weiter.
Das Inventar wurde 1963 um eine Getreidetrock-
nungsanlage erweitert, einem sehr wirkungsvollen
Flächentrockner aus einem von unten mittels Heißluft
durchblasenen Rüttelsieb, auf dem selbst sehr nasses
Getreide zu trocknen war. Sogar aus dem 15 km ent-
fernten Sudwalde-Bensen suchte man deswegen die
Mühle auf.1
Das alte Foto zeigt die mit Steert und Segelgat-
terflügeln ausgestattete Mühle mit voller Besegelung
sowie ein niedriges Nebengebäude, in dem sich ein
Sauggasmotor befand, der Ende der 1940er Jahre
durch einen Elektromotor ersetzt wurde. Für die Ge-
treidetrocknung errichtete man einen weiteren Anbau.
1 Heinrich Meyer, Sudwalde-Bensen.
 
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