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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0087
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Landkreis Diepholz

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Kammrädern einen Roggen- und einen Weizengang
angetrieben.
Hemsloh-Lohaus
An der B 214
Heitkrügers Mühle (Winkelmanns Mühle)
Jetzt mitten im Waldgebiet des Kellenbergs südlich
der B 214, ursprünglich jedoch frei stehend, befindet
sich der achtkantige Torso aus Backsteinsichtmauer-
werk eines ehemaligen Galerieholländers mit Durch-
fahrt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
(1862/64’). Die Kappe wurde mittels einer Windrose
gedreht. Die Flügel hatten Segelgatter. Der Müh-
lenstumpf ist mit einem Notdach abgedeckt. Bis zum
ehemaligen Galerieboden, erkennbar an Resten von
Stahlträgern im Mauerwerk, sind die Gebäudeecken
durch Lisenen verstärkt. Die Durchfahrten besitzen
Tore mit Korbbögen. Die Mühle gehörte zum benach-
barten Hof Winkelmann. Direkt neben dem Mühlen-
torso befindet sich die eingeschossige Halle eines ehe-
maligen Sägewerks mit Horizontalgatter. Technische
Einrichtungen fehlen bis auf die Gleise zum Fördern
der Baumstämme. Das Sägewerk war bis etwa 1990
noch in Betrieb.2 Ein noch jüngeres Nebengebäude,
zweigeschossig, enthielt eine Motorgetreidemühle,
von der es nur noch die Steinkiste eines Stein-
mahlgangs und Reste einer Transmission gibt. Die
Holländermühle hatte eine 1737 als herrschaftliche
Mühle des Amtes Diepholz errichtete Bockwindmühle
zur Vorgängerin. Sie wurde an die Brüder Oldewage
aus Barver und die Helmsmühle auf Erbzins verpach-

tet, denn ein Oldewage hatte zwischenzeitlich in die
Helmsmühle eingeheiratet. Bei der von Manecke
1798 {33} erwähnten herrschaftlichen Erbzinsmühle
in Hemsloh könnte es sich um diese gehandelt haben.
Ein Sturm warf die Mühle 1862 um. Danach entstand
der Neubau des Holländers, erbaut von dem
Mühlenbauer Ellerkamp aus Wagenfeld, der die
Zimmerarbeiten an der Helmsmühle durchführte, die
ein Sägewerk besaß. Die Backsteine stammten aus
der direkt benachbarten Rehdener Ziegelei. 1872 ging
die Mühle in den Besitz der Familie Winkelmann über,
die eine Dampfmaschine installieren ließ, nachdem
1895 eine Windhose das Flügelkreuz abgerissen
hatte.3
1 Lohmeyer, Fritz, in: Heimatblätter für die Grafschaft Diep-
holz. 13.09.1931.
2 Michael Lensing, Hemsloh.
3 Wie Anm. 1
Hemsloh-Rodemühlen
Böschenmühle
Dies ist der alte Standort einer Wassermühle am
Mühlenbach, der 150 m westlich aus einem
Quellteich entspringt und von weiteren Sickerquellen
gespeist wird. Es gab einen kleinen Stauweiher. 1518
ist eine Transaktion urkundlich belegt, bei der ein
Johann von Rewilde dem „Edlen Herrn Friedrich von
Diepholz" neben anderen Gütern, Einkünften und
Nutzungen auch die „Rodemollen" überlassen hatte1
{22}. Eine weitere urkundliche Erwähnung von 17682


Hemsloh-Rodemühlen, Böschenmühle, 2010
 
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