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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0088
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Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Hemsloh-Rodemühlen, Böschenmühle. Spiral-Francisturbine (Archiv Familie Burk, Rodemühlen)


nennt einen Wassermüller Alerd von Rodemühlen {22,
Nr. 1799}. 1798 beschrieb Manecke {33} die
Wassermühle in Rodemühlen mit einem Grindel.
1857 habe nach einem Gutachten {34} die
Böschenmühle ein oberschlächtiges Wasserrad von 13
Fuß, 6 Zoll (circa 3,95 m) besessen und damit über ein
Stehendes Vorgelege einen Roggengang angetrieben.
Das jetzige Gebäude aus einem zweigeschossigen
massiven Mühlenbau und einem lang gestreckten
Scheunengebäude aus Fachwerk stammt ausweislich
einer Inschrifttafel am Mühlenbau erst aus dem Jahre
1912. Die Inschrift lautet:
„Alles mit Gott
Fr. Hr. Rodemüller
Lina Rodemüller geb.
Borggrefe Jul. 1912"
An der völlig verfallenen Wehranlage deuten Reste auf
ein rohrartiges Obergerinne hin. Es hat wahrscheinlich
zu der 1926 eingebauten Spiral-Francis-Turbine der
Firma Atorf & Propfe aus Paderborn gehört. In der
Konstruktionszeichnung ist eine Fallhöhe von 4,30 m
angegeben, und es wird bei einer Schüttung von 160
l/s mit einer Turbinenleistung von 7 PS gerechnet. Das
kleine Gewässer musste demnach sehr weit angestaut
werden. Anzutreiben waren laut Zeichnung ein
Steinmahlgang, Steindurchmesser 1,40 m, eine
Dreschmaschine und ein Dynamo zur Stromerzeugung.
Als Speichermedium dienten Batterien.
1 Dieph. Urkb.
2 Hann. 74 Dieph. Nr. 16.

Hemsloh-Rodemühlen
Ehemalige Windmühle
Der etwa 250 m nordwestlich der Wassermühle
Rodemühlen auf dem Urmesstischblatt dargestellte
Windmühlenstandort liegt jetzt mitten im Wald, ist
aber noch als Hügel (Wall mit Durchfahrt) auszuma-
chen. Die Mühle ist angeblich durch Blitzschlag im
Jahr 1911 abgebrannt. Andere Quellen sprechen von
Brandstiftung im Jahr 1913.1 2 Sie gehörte wie die
Böschenmühle der Müllerfamilie Rodemüller.
1 Zwischen Hunte und Weser. Mai 1992, S. 27.
Kirchdorf
Ehemalige Klampring'sche Wassermühle
Am Kirchdorfer Mühlenbach, der der Großen Aue
zufließt, nahe der alten Badeanstalt und der Land-
straße nach Steyerberg lag die Klampring'sche
Wassermühle, eine Kornmühle mit oberschlächtigem
Wasserrad, das einen Durchmesser von circa 3 m
gehabt haben muss. Das Gebäude hatte über dem
aus Backstein gemauerten Sockelgeschoss ein Haupt-
geschoss aus Fachwerk. Das Gründungsdatum dieser
ehemals hessischen und ab 1816 hannoverschen Erb-
zinsmühle ist ungewiss. 1798 bezeichnet Manecke sie
{33} als der Landesherrschaft gehörig und er erwähnt,
dass sie von einer Quelle angetrieben würde. Zur
Mühle gehörte eine Konzession zum Branntwein-
 
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