Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Möller, Hans-Herbert [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Schäden an Wandmalereien und ihre Ursachen: ein Forschungsprojekt des Bundesministers für Forschung und Technologie; aktuelle Vorberichte zu den ersten interdisziplinären Befunden — [Hannover]: Inst. für Denkmalpflege, Heft 8.1990

DOI Heft:
Die Alte Kirche in Idensen
DOI Artikel:
Pursche, Jürgen; Drescher, Gerhard; Emmenegger, Oskar; Möller, Roland: Maltechnische Befunde
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.50505#0093
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Inventar der Befundstellen: 3.
Putznähte zu den Arbeitseinheiten und Pontate, von gi
Konstruktions- und Zeichenhilfen, wie geritzte Zin-
nen, Module, Intonacozeichnungen.
3.2
3.3
1. Putznähte zu Arbeitseinheiten und Pontate
1.1 Vierung: Taufszene, westliche Diakonengruppe: An Nimben, 3.4
die Gesichtssilhouette des Petrus, dessen Schulter.
1.2 Gleiche Szene: Entlang der linken Außenkante des Taufbek- 3-5
kens und am Täufling zwischen Kinn und Hals.
1.3 Ebda.: Dritter Diakon von Westen: An dessen Schulter und 3-6
am oberen Buchrand entlang.
1.4 Ebda.: Östliche Diakongruppe: Jeweils entlang der Nimben
sowie der Schulter. 3.7
1.5 Ebda.: Erster Diakon von Ost: Ausbruchstelle bei dessen rech-
ter Schulter, s. Abb. 6 (Frey) AGG7 (Anc 4a). 3.8
1.6 Petruskapelle, Apsis, Teil Süd, erstes Bild über Fries: Links
neben dem Turm, Teil einer Festungsanlage. Dort ist eine 3.9
Ausbruchstelle. Sie ist bemalt, zeigt gelbe Intonacozeichnun-
gen, gelbe Flächen, wahrscheinlich Teile eines Turmes. An
dieses Fragment stößt rechts und oben ein Putz an, der zur 3.10
Bemalung des linken bemalten Turmes gehört. Er bricht ab.
Unten und links davon schließt eine Kalkschlämme an, dar- 3^
über Veneda und Blau. Der Putz übergehend in eine
Schlämme des Fragments, ein Pentiment (?). 12
1.7 Petruskapelle, Nordwand, Petrusdarstellung: Grenze entlang
der abstehenden Tunika zum Hintergrund unten links. Dort
ist eine Putznaht zwischen zwei Arbeitseinheiten.
1.8 Petruskapelle, Nordwand, Darstellung Juden, Jude links im 3.13
Vordergrund: Am unteren Gewandsaum über dessen rechtem
Bein eine anstoßende Putznaht mit rauher Struktur.
1.9 Pertruskapelle, Nordwand, Darstellung Heiden: Intonaco- 315
auftrag bemalt, die Füße der Figuren aussparend.
1.10 Petruskapelle, Nordwand, Darstellung Heiden, dritter Heide,
im Vordergrund Mitte: Zwischen Beinen, Hintergrund undToga gl6
horizontal verlaufende Arbeitseinheiten.
1.11 Pauluskapelle, Südwand, Köpfe des unteren östlichen Bildes: 317
Aus dem Hintergrund ausgesparte oder herausgeschnittene
Putzfläche für die Nimben (Abb. Frey 8).
1.12 Ostjoch, Langhaus, Turmbau zu Babel, Steinmetz: In den
Hintergrund eingesetzter Intonaco für den Kopf. Ferner Putz-
naht zweier Arbeitseinheiten an der Rückenlinie entlang, eine
weitere um die Beinsilhouette.
1.13 Vorchor, Nische Nordseite: Pontate horizontal verlaufend in 4.1
Augenhöhe.
1.14 Petruskapelle: Pontate quer über die Nordwand verlaufend,
von der westlichen und östlichen Darstellung unten, unterhalb 4.2
der Köpfe jeweils in die Fensterlaibung verlaufend.
1.15 Pauluskapelle, quer über die Südwand Teil Ost: Oberhalb der 4.3
Köpfe in die Fensterlaibung verlaufend.
4.4

2. Inventar der direkt auf den Intonaco geritzten Zeich-
nungen - Apsiskalotte 45
2.1 Senkrechte Achse von Kalottenscheitel Mitte bis zur Nasen- 4 ß
wurzel Christi (Länge 60 cm).
2.2 Vierung, Arche Noah: Senkrechte und waagerechte Markie-
rungen zur Konstruktionseinteilung sich wiederholender Öff- 4 7
nungen und Blendbögen.
2.3 Ebda.: Geritzter Zirkelschlag als Radius für die Bögen.
2.4 Vierung, Gewölbe Nordseite, Gebäudeteil Ost, an der West-
kante der Westtürme: Höheneinteilungen der Schallöffnun-
gen.
2.5 Vierung, Gewölbe Nordseite, Gebäudeteil West: Höheneintei- 4.8
lungen der Schallöffnungen.
2.6 Petruskapelle, Scheidbogen: Bändereinteilung vermutlich mit 4.9
einer Ritzlatte.

Inventar der in den Lokalton geritzte Linien
Apsiskalotte, Buch Christi: Markierungslöcher als Maßeintei-
lungen. Maße: Für Buchstaben 3,8-4,0 mm, Zeilenabstände
16-18 mm und geritzte Zeilenabstände.
Apsiskalotte: Umrisse des Kreuzes Christi.
Apsiskalotte, nördliche Assistenzfigur: Geritzte Quadrate
(44 x 45 mm), mit geringen Abweichungen.
Apsiskalotte, südliche Assistenzfigur: Geritzte Quadrate auf
die Spitze gestellt (52 x 52-54 mm).
Apsiskalotte, Evangelistensymbol Johannes: Geritzte Umrisse
des Buches und dessen Mitte.
Vorchor, Nische Nordseite, inneres grünes Rahmungsband:
.Geritzte Markierungen zum Band, das Rahmen und Hinter-
grund trennt.
Vorchor, Südnische, Bischofsstab: Geritzte Seitenmarkierung
zur Stabbreite oben 24 mm, unten verjüngend auf 12 mm.
Bischof: Grüne Dalmatik mit Karos, 23 x 23 mm Seitenlänge
variierend.
Vorchor, Untersicht Nordseite, Darstellung der Tugenden,
zweite von unten: Geritzte Linien für die Höhen und Abstände
zu den Tituli.
Vorchor, Untersicht Südseite, erste Figur von unten: Ritzungen
für Tituli und Mitte.
Vorchor, Untersicht Nordseite, erste Tugend von unten: Ge-
ritzte Linien für die Höhen und Abstände zu den Tituli.
Vierung, Taufszene, Taufbecken: Mit senkrechten Ritzungen
markiert er die Ecken. Von der Außenkante des Beckens
verlaufende Ritzungen, fünf übereinander, zur Einteilung von
Profilen oder anderen Gliederungen.
Buch, Petrus: Einteilung der Tituli seitlich Markierungslöcher.
Vierung, Nordseite, dritter Diakon von Ost: Buchdeckel, auf
die Spitze gestelltes Karo 42 x 42 mm.
Vierung wie vor, zweiter Diakon von Ost, Dalmatik: Karos mit
geringen abweichenden Seitenlängen 53 x 53 mm, einer 55
mm im weißen Gewand.
Vierung wie vor, erster Diakon, Dalmatik: Rhomben Höhe
50 mm, Breite 72 mm mit geringen Abweichungen.
Pauluskapelle, Südwand, Schildbogenfläche Ost: Geritzte
Markierung zur Begrenzung der Bodenfläche.

Inventar der Maßmodule
Apsis, innerhalb Mandorla, nördlicher Teil des Regenbogens:
Schwarze Maßmodule für die Breite grüner Bänder an drei
Stellen. Es sind sieben kurze Striche.
Apsis, innerhalb der Mandorla unten rechts: Bei der roten
Mantelspitze, geritzte Markierung als Konstruktionshilfe.
Apsis, Christus, Buch: Markierungslöcher als Höheneinteilung
für die Ritzung der Tituli.
Apsiskalotte: Einstichlöcher, teils geschlossen mit Putz, origi-
nal, für den Zirkelschlag in Gelb zur Madorla und dem Regen-
bogen, im Bereich der unteren Körperhälfte.
Vierung, Taufszene, Buch von Petrus: Markierungslöcher als
Höheneinteilung für Ritzung der Tituli.
Vorchor, Tugenden der Nordseite, an den ersten zwei Figuren
von unten: Originale, zugeputzte Zirkellöcher beim Übergang
Hals-Kleid.
Vierung, Dekorationsfriese an Gurtbogen und Stirnwand zum
Vorchor: An diesen Dekorationsfriesen existieren zwei überein-
anderstehende Zirkellöcher. Das obere gibt den Zirkelschlag
für die äußere Bogenbandbegrenzung, das untere markiert
die innere Begrenzung, die eine Verjüngung vom Band nach
unten ergibt. Eines davon hat auch als Maßmodul gedient.
Vierung, an den Wangen der Scheidbögen zur Petrus- und
Pauluskapelle: Als Maßmodul, wie für Zirkelschlag.
Petruskapelle, Stirnseite Gurtbogen zur Apsidiole: 11 überein-
ander liegende kurze Striche für die Breite von 10 bogenförmig

91
 
Annotationen