Maschrabijen, Elfenbein und Teppiche
45
reizvolle Schmuck der Straßenfassaden von Wohnhäusern, die Ma-
schrabijen.
Früh machte man Einlagen von Elfenbein, Bein, Schildpatt und
verschiedenfarbigen Hölzern. Das Ende des 15. Jahrhunderts über-
trieb diese Intarsia zu ungunsten der eigentlichen Holzschnitzerei.
Damit büßte dieser Zweig des Kunstgewerbes seinen früheren hohen
Wert ein.
Die Maschrabijen, von denen oben gesprochen wurde, mögen,
nach Beylie, aus Indien stammen und von dort auf dem Land- und
Seeweg nach Vorderasien und Nordarabien gewandert sein. Sie
waren für den Harim der Wohnhäuser in der ganzen mohamme-
danischen Welt früh in Anwendung gekommen.
Elfenbein, das in der Holzintarsia Verwendung fand, wurde
auch zu selbständigen Gebilden verarbeitet. Es wurde geschnitzt,
und glatte Stücke wurden bemalt. Diese verwandte man zur Be-
kleidung von Holzkästen und Pyxiden. Wo diese Kunst ihren
Anfang nahm, ob Mesopotamien oder Ägypten oder Spanien in
Frage kommen, bedarf noch der Beantwortung.
Um 1200 ist in den figürlichen Schnitzereien wohl ein Höhepunkt
zu verzeichnen, aber wo war er zu Hause? Sizilien wird den Ruhm,
Werkstätten für bemalte (mit orientalischen Motiven) Kästen und
Pyxiden besessen zu haben, bewahren, wobei das Charakteristische
der islamischen Kunst, die ornamentalisierende Tendenz in bezug
auf jede figürliche Zeichnung, fehlt (Kühnel). Dagegen haben wir
wieder festen Boden bei den Büchsen und Kästen, die mit Platten
aus geschnitztem Elfenbein belegt sind (Abb. 18). Aus dem 10. Jahr-
hundert ist uns davon am meisten überkommen. Die Olifanthörner,
von denen eines in der Schlacht von Roncesvalles eine berühmte
Rolle spielte, sind in bezug auf ihre Heimat noch immer ein Pro-
blem (Abb. 19).
Die Textilkunst des Orients hat neben der Teppichwirkerei am
frühesten die Bewunderung des Abendlandes und den Wunsch nach
ihrem Besitz wachgerufen. Diese Kunstfertigkeit wurde der isla-
mischen Welt von früheren Kulturen überliefert. Die Textilkuns*
der frühen mohammedanischen Zeit liegt noch nicht klar vor ur. '.
Man hat in mohammedanischen Gräbern in Ägypten einige gewebte
45
reizvolle Schmuck der Straßenfassaden von Wohnhäusern, die Ma-
schrabijen.
Früh machte man Einlagen von Elfenbein, Bein, Schildpatt und
verschiedenfarbigen Hölzern. Das Ende des 15. Jahrhunderts über-
trieb diese Intarsia zu ungunsten der eigentlichen Holzschnitzerei.
Damit büßte dieser Zweig des Kunstgewerbes seinen früheren hohen
Wert ein.
Die Maschrabijen, von denen oben gesprochen wurde, mögen,
nach Beylie, aus Indien stammen und von dort auf dem Land- und
Seeweg nach Vorderasien und Nordarabien gewandert sein. Sie
waren für den Harim der Wohnhäuser in der ganzen mohamme-
danischen Welt früh in Anwendung gekommen.
Elfenbein, das in der Holzintarsia Verwendung fand, wurde
auch zu selbständigen Gebilden verarbeitet. Es wurde geschnitzt,
und glatte Stücke wurden bemalt. Diese verwandte man zur Be-
kleidung von Holzkästen und Pyxiden. Wo diese Kunst ihren
Anfang nahm, ob Mesopotamien oder Ägypten oder Spanien in
Frage kommen, bedarf noch der Beantwortung.
Um 1200 ist in den figürlichen Schnitzereien wohl ein Höhepunkt
zu verzeichnen, aber wo war er zu Hause? Sizilien wird den Ruhm,
Werkstätten für bemalte (mit orientalischen Motiven) Kästen und
Pyxiden besessen zu haben, bewahren, wobei das Charakteristische
der islamischen Kunst, die ornamentalisierende Tendenz in bezug
auf jede figürliche Zeichnung, fehlt (Kühnel). Dagegen haben wir
wieder festen Boden bei den Büchsen und Kästen, die mit Platten
aus geschnitztem Elfenbein belegt sind (Abb. 18). Aus dem 10. Jahr-
hundert ist uns davon am meisten überkommen. Die Olifanthörner,
von denen eines in der Schlacht von Roncesvalles eine berühmte
Rolle spielte, sind in bezug auf ihre Heimat noch immer ein Pro-
blem (Abb. 19).
Die Textilkunst des Orients hat neben der Teppichwirkerei am
frühesten die Bewunderung des Abendlandes und den Wunsch nach
ihrem Besitz wachgerufen. Diese Kunstfertigkeit wurde der isla-
mischen Welt von früheren Kulturen überliefert. Die Textilkuns*
der frühen mohammedanischen Zeit liegt noch nicht klar vor ur. '.
Man hat in mohammedanischen Gräbern in Ägypten einige gewebte