Francesco Albertini hat der neueren Kunstge-
schichte zwei Schriften geschenkt, welche für die italienische
Renaissance in den beiden Hauptstädten Florenz und Rom
noch heute dem Forscher unentbehrlich sind. Der Wert sei-
ner »Memorie di molte statue et Dicture sono nella inclyta
Cipta di Florentia . . ..« von 1510 ist erst neuerdings wie-
der anerkannt worden, indem Max Jordan im zweiten Bande
seiner Uebersetzung von Crowe und Cavalcaselle's Geschichte
der italienischen Malerei einen kritischen Neudruck veran-
staltet hat1). Diese Beigabe, die wir seitdem auf Schritt und
Tritt benutzen, verdient um so mehr Dank, als einerseits im
Text zahlreiche Denkmäler, die jetzt hier- und dorthin trans-
portiert worden, an ihrem alten Standort in Florenz auf-
geführt werden, andrerseits aber in den Anmerkungen an
ihrer heutigen Stelle, oft in Sammlungen des Auslandes, nach-
gewiesen werden. Die Angaben Albertinis, der noch mitten
drin stand in lebendiger Tradition, sind eine Quelle Vasari's
gewesen, die er nicht immer gewissenhaft benutzt, und haben
deshalb auch für uns noch ausschlaggebendes Gewicht.
Etwas anders stellt sich das Urteil über die zweite Schrift,
das » Opusculum de mirabilibus novae et veteris urbis Romae «,
das im selben fahre 1510 gedruckt worden. Es zerfällt, wie
der Titel sagt, in zwei Bestandteile, die Beschreibung des
1) Bd. II [Leipzig 1869) p. 434/, Revision der Editio princeps
von Rud. Schöll.
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