IV
Einleitung.
alten und des neuen Rom. Diese Leistung hat nach der
Schätzung unserer Archäologen minderen Wert. Albertini
ist, wie er selbst in der Vorrede erzählt, dabei von der Ab-
sicht ausgegangen, die alten Mirabilien Roms zu verbessern
und zu vervollständigen fy hat aber weder das ernste Streben
noch das kritische Rüstzeug energisch in dem Gewirr mittel-
alterlicher Fabeln und antiquarischer Gelehrsamkeit aufzu-
räumen, oder gar gründliche Localforschungen an der Hand
der vorhandenen Denkmäler anzustellen, wie es nötig gewesen
wäre. Wir würden ihm dankbarer sein, hätte er nur ganz
objectiv einfach und ausführlich beschrieben, was Alles da-
mals noch vorhanden war. Desto wichtiger erscheint da-
gegen das dritte Buch, welches das neue Rom aus den Tagen
Nicolaus' V., Sixtus' LV. und Julius' II. behandelt. Diese
Arbeit ist sogar sorgfältiger zusammengetragen und bedacht-
samer geschrieben als das kleine Memoriale über Florenz,
das bei einem vorübergehenden Ferienaufenthalt im August
und September hingeworfen und sofort bis zum 2. October 1 .510
bei Antonio Tubini in Florenz gedruckt worden2). An dem
Opusculum über Rom hat er mehrere Jahre gearbeitet. An
verschiedenen Stellen kommt die Zeitbestimmung »in diesem
Jahre 1506« vor, und am Schlüsse steht das Datum » 3.Juni
1509«; wahrscheinlich aber wurden die Notizen wenigstens
zum Teil schon früher bei Wanderungen durch die Stadt ge-
sammelt, auf denen er Verwandte Absichten verfolgte. Fran-
cesco Albertini ist nicht unvorbereitet an diese Beschreibung
gegangen: ein Buch über die Stationen und Reliquien des
heiligen Rom, wie ein anderes über die alten Inschriften wa-
1) Vgl. die tetr. Stellen der Epistola ad lulium Id., unten. '
2) Der Widmungsbrief an Baccio da Montelupo vom 30. August
1510 sagt »Le magnificentie et beließe di Florentia non le ho ancora
finite « ; — am Ende des Textes : Impresso per ser Antonio Tubini nella
inclita cipta di Florentia questa di 2 di Octobre. MDX. ...
Einleitung.
alten und des neuen Rom. Diese Leistung hat nach der
Schätzung unserer Archäologen minderen Wert. Albertini
ist, wie er selbst in der Vorrede erzählt, dabei von der Ab-
sicht ausgegangen, die alten Mirabilien Roms zu verbessern
und zu vervollständigen fy hat aber weder das ernste Streben
noch das kritische Rüstzeug energisch in dem Gewirr mittel-
alterlicher Fabeln und antiquarischer Gelehrsamkeit aufzu-
räumen, oder gar gründliche Localforschungen an der Hand
der vorhandenen Denkmäler anzustellen, wie es nötig gewesen
wäre. Wir würden ihm dankbarer sein, hätte er nur ganz
objectiv einfach und ausführlich beschrieben, was Alles da-
mals noch vorhanden war. Desto wichtiger erscheint da-
gegen das dritte Buch, welches das neue Rom aus den Tagen
Nicolaus' V., Sixtus' LV. und Julius' II. behandelt. Diese
Arbeit ist sogar sorgfältiger zusammengetragen und bedacht-
samer geschrieben als das kleine Memoriale über Florenz,
das bei einem vorübergehenden Ferienaufenthalt im August
und September hingeworfen und sofort bis zum 2. October 1 .510
bei Antonio Tubini in Florenz gedruckt worden2). An dem
Opusculum über Rom hat er mehrere Jahre gearbeitet. An
verschiedenen Stellen kommt die Zeitbestimmung »in diesem
Jahre 1506« vor, und am Schlüsse steht das Datum » 3.Juni
1509«; wahrscheinlich aber wurden die Notizen wenigstens
zum Teil schon früher bei Wanderungen durch die Stadt ge-
sammelt, auf denen er Verwandte Absichten verfolgte. Fran-
cesco Albertini ist nicht unvorbereitet an diese Beschreibung
gegangen: ein Buch über die Stationen und Reliquien des
heiligen Rom, wie ein anderes über die alten Inschriften wa-
1) Vgl. die tetr. Stellen der Epistola ad lulium Id., unten. '
2) Der Widmungsbrief an Baccio da Montelupo vom 30. August
1510 sagt »Le magnificentie et beließe di Florentia non le ho ancora
finite « ; — am Ende des Textes : Impresso per ser Antonio Tubini nella
inclita cipta di Florentia questa di 2 di Octobre. MDX. ...