Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Albertini, Francesco degli; Schmarsow, August [Hrsg.]
Francisci Albertini Opusculum de mirabilibus novae urbis Romae — Heilbronn: Verlag von Gebr. Henninger, 1886

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.74043#0010
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VI

Einleitung.

durchaus nicht fliessend und gewandt; ja er muss selbst in
einer Schrift, die er dem Papste ungeeignet, gestehen, dass
sie »stilo infimo potius quam mediocri« geschrieben sei. Er
ist ein trockener Berichterstatter und erhebt sich auch in
wärmerem Lob nie zu schwungvollem Ausdruck seiner Be-
wunderung; aber sein ganzer Sammelfleiss ist getragen von
ausdauernder Verehrung für die ewige Stadt und von inniger
Liebe zu seiner Heimat Florenz, die ihm doch über Alles geht.
Bereits im Jahre 1493 finden wir ihn als Capellan von
S. Lorenzo in seiner Vaterstadt1), wo er 1499 durch Alex-
ander VL. die Stelle eines Canonicas erhielt. Bei den Geist-
lichen dieser Lieblingskirche der Medici waren literarische
und künstlerische Interessen traditionell. Aus dieser Zeit ge-
lehrter Mufse rührt wahrscheinlich die Mehrzahl der kleinen
Schriften her, welche religiöse Stoffe behandeln. Er erwähnt
sie im Laufe unseres Buches und berechnet sie auf zwölf,
während der Brief an Montelupo ihre Zahl auf fünfzehn er-
höht. Sie alle waren italienisch geschrieben. Dahin gehören
die » Opuscula de confessione, de oratione et virtutibus« oder
»de expositione super orationem Dominicam et salutationem
Angelicam«, ein anderes »de sacramento« und eines »de modo
recte vivendi«2). Das »Opusculum sententiarum pontificum
et sapientum« 3) mag schon römische Atmosphäre verraten.
Im December 1502 nämlich verkauft er sein Haus in
Florenz 4), ohne Zweifel in der Absicht nach der Stadt der
Päpste überzusiedeln; denn dort treffen wir ihn im Gefolge
des Fazio Santorio von Viterbo, welcher 1505 von Julius II.
zum Cardinal erhoben ward. Für die Verbindung mit diesem
Gelehrten, der einst bei Giuliano della Rovere die Stelle eines

1) Vgl. die Belege bei Jordan, a. a. 0.

2) Vgl. den Brief des Corn. Cymbalus und Albertini selbst fol. 42.

3) Vgl.fol. 99b.

4) Jordan, a. a. 0.
 
Annotationen