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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0259
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Güldener Smdtschreibem 524
theus schreibt/ die gleichwol mit ihren schönen Ampeln/demBremigam
entgegen giengen/aber kern Del mtt jnen namen/vn daher von jrcmBreu-
tigam verachr/außgeschloffen/vnd kein theil an der Höchsten Hanen. So
sollen demnach die Jungfrawen demütig sein/damit sic vol fern dergöttli--
chen Gnaden / seytemal (wie der heilig Jacob sagt) Gott den Hofferti-
gen feindt ist/vnd den Demütigen semeGnaden bescheret.

Folgen noch andere O.v-»l'teten, so dieJungfraw-
en habmsollm.
FT* In Jungfraw soll auch schamhafft sein. Dann die Schamb zie-
^^.reteinJungfraw vber alle maß. Kem Edelgestein ist so köstlich/
^^wetchcs crnen Halßbandt oder Königliche Cron so schön zieren
kan/als die Schamb ein Jungfraw zieret. EmIungfraw soll mir dem
Kopffnidrig gehen/vnd dre Augen auffdie Erden schlagen/vnd nicht mit
Mßgereektem Hals vnd weitoffenden Augm daherprangen: Dann das-
stlbrge ist ein Zeichen der Frechheit vü Mängel der Jungfrawschafft. Dar-
umb sagt der Ecctesiasticus: Die Hurcrep deß Weibs wirdt inn der stöltze
der Augen vnd Auggliedern gespürt. Als wolre er sagen / daß die leichtfer-
tige geberdt der Augm ein -eichen sein der Leichtfertigkeit vnnd Hurerey.
Here vnd mit grosser Mühe wirdt die Keuschere vnd Jungfrawschafft er-'
halten / wo kein Schamb verhanden ist. Nichts rsts/daß dir Jungftaw-
m mehr zierek/vnd sie vor Gottes vnd der Mm schm Angesicht angenM
machet/als die Schamb. Ein Jungfraw kan nichts köstlichers nochteu-
rcrs besitzen/als dieSchamb. Vnd dammb sagt der Ecclesiafiims: Die
gab jrer schamheit ist vber alles Golt/das ist/ein schamhaffrige vnd züchti-
ge Irrngftaw ist in fremwerrh besser/als alles Silber vnd Goldt. Gleich
wie ein Jungfraw schamrorh vnd zu schänden gemacht wirdt / dem man
sie Haar abschneider/eben also wirdt die jenige Person scheitzlich vnnd vok
Gott vnd der Welt veracht/so jre schamb verloren hat. Vnd daruni sagt
der Prophet Esaias : Dammb daß die Töchter Sion stoltz ftin/vnd ges
hen mit auffgerecktemHals/mir winckendenÄugm/mit außgeworffmen
Handen/vnd retten einher auffjren Füssen mir stoltzen MttMss wirdt der
Herr die Scheitel der Töchter Gyon kahl machen/vnnd der Herr wirdt
HreHaar mtbloffm. Are Schamb einer IrmFrawen ist em gantz
MW
 
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