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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0260

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Erster TheildeßOueuara
krefftige Artznep/wider allerhandk art der Sänden/wann aber dieselb
Schamb hin ist/so fein auch die remedia wider solche Sünden hin. Dar- M
umb sagtJeremias am dritten CaMelr Du hast ein Hmenstirn/vnnd
wile dich nicht mehr schemm. Als lang Samson seine Haar Ließ wach-
sen/brach er alle Strick vnd Seil/mit denm er gebunden war/aber alßbatd sd
er sie ließ abschneiden/verlor er alle seine kreffre. Als lang einJungftaw ß
die Schamb hat/ (welche durch das Haar bedeut wirdt) so bricht vnd ver- ß L-
wirfftsie Leichtlich alleanfechtung deßFleisches/ alßbaldtsieaber diesetbi-
geverleurt/so ist alle jre krasse hin/vnnd fett ohne allen widerstände von der s '
einen Vnkeuschheit vnd Sünd in die andere. Von denwarenvnd rech-- is cr-
tenJungftawen sage der heilig Bernardus also: Es pflegen die Jung- f» .
frawen/sp rechreJungftawm sein/jmmerzu forchesambtzusein/vndnim- ch: -
Mer sicher. Dann sie hüten sich für solche sachen/die zufürchten fein/vnnd v -
förchtensich für die Sachen/so sicher sein/weil sie wol wissen/das sie nicht -r: >
allein einengantz köstlichen Schatz in jrrdischen Geschirr»ftnen/sondem
auch weil es gantz schwer ist/ein Engelisch l eben zufüren vnter den Men- N 7 -
schm: Vnd eben darumb hett ein Jungftaw alle newe vnnd gäling auss
kommene fachen für KrH cQ pnd verdechüg/vnd vermeint/das es alles am
gesehensey/wLemansienurverachtenVndVkrsürenköttne. VndderEhr-
wirdig Beda sagt: Forchtsamb sein/ ist derJungftawenepgenschafft/
Dann als offt ftembdeMänner m frHauß eingehen/so erschröckensie/vnd i
förchttn sich/als offt auch ein MannsPerson mir inen redee/so schemen 0^
sie sich. Dises alles sollen die schambhaffken Jungftawen bedencken / vnd i
glauben / wo fern sie anderst jre Scham vil höchsten Schatz/jrer leibliche i
Jungfrawschaffewöllenerhalten. Ein Jungftaw soll auch erbar sein
in jrem ttLbirvu Kleider. Man soll gleichwolmrvermeinen/dz ich Hierum U
ter ein erbers/vnd imLandr vü Statt gebreuchigs kleiden/tadlen oder ver-
gleinern wil/sonderich straffevnd verdaEedie pwphanischevnleichtferti- H.
ge/mtdienotwettdige/sonderdievberflüssige/nitdenvblichen gebürlichm
gebrauch/sonderden eingeriffenen verterblichen mißbrauch vnd vbermaß.
Wir wissen selbst/dz nach gelegenheirvnzier deß menschliche standrs/ etli- '
che klerder den geistliche/andere den weltlichk/erliche denHerm/ andere dm
vnterrhane/Mche den Fürsten/Grauen/vnFreyherrn/andere den bürgern g '
vü handtwerchßleute/etliche den verheurateFrawen/vn andere den noch le-
digen jungftawen/zustehen mr gebüren;Was ich aber dißfals straffe/ist nü
 
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