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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0386

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Erster Thep! deß Qaeusra
dm Hcmwsiglia / als ünm vngcdulügm alten/ wider bist (fagrch) vnnd -
mcht wider dicandere / wird« sich mein Dung aufflcmcn vnd mein Feder -
spitzen. Qccro, ?oüeionius, I^crtius vnd kolicrams haben sich starck he- .. r
mühee/vndvil geschricben/zubcweiscn / das LebenderaltenLeut gutvü an.
riemblich scye/sie habens aber meins erachtmö/weder verstanden/noch ge- ,
wist/was sie geschrieben. Dann wir sehmselbst/ daß das alter ein solch- M
kranckheit isi/an der» wir nimmermehr gcnesen/svndem/ ohne alles mittet
fierben müssen.
Folgen die Prluilegia der Alten Leut.
^^RPriuitegium ist /das sie einkurtz Gesicht vnnd rinnende Augm K; L"»
A^Ahaben/vnd vermeinm/es sey der LufftvolWoKken / ob sie schon di-
selbtzeselbstin dm Äugmhaben. Siesehenauchoffteineintziges
liecht fürzwey an/vnd kennen vilmal jren eignen ^reundtnit/ vnnd reden .
offt an stak derselbm mit einem frembden.
Ire freyheit ist/das Denfte -Ohren immerzu saufm / vnd weil sie vbet
hören/das manjnen vberlaut ins Ohr schrcyen mufi/ vnnd dascrglstersti tz-
daß/wann etwaandereLeutetwas mit einanderredm/welcheesic nichthö^ E
ren noch verstehen/sie alßdann vermeinm/man rede Den zu schadmvnud .
yachtheil.
Jreftepheit ist / daß die Haar auß dem Kopfffallen/ohneKampetm M
Wdhergegen die Rufen im Nacken hauffenweiß wachsen/vnndwann sie
schon denKopffgernzwagenlieffen/sowiles doch dieBlödigkeitdesselben 7^" ?
nichtzugeben. "
Ire freyheit ist/das sie vom imMunde wenig Dähn habm/daher mik
der Sxrachey anstössen. Vnd weil jnen die andere Gtockzähn aüerfsulk - c
sein/so können sie kein harte Speiß kewen/noch katt trincken/
Ire freyheit ist/das sie wegen jhrer bösen Schenckel vnnd Füß/weite tzM '<
Strümpff/Socken / vnd außgeschnittene Schuch tragen/vnd das sie die -r--
schulde dessen mehr dem Podagra vndKretz/als d Hoffart zulegen dörffen, -
Jresreyherist/ das siezuWineerßzeikenfür vnnd für in den warmen
Stuben steckm/vnd im Sommer gern in der Sonnen sitzen. Daher sie
von derselben offt so hark gestochen werden / das ft Mundt gantz speer vud c
trucken wirt/vnnd derwegen denselben im Wirkshausewit einem kühlen
rrunck Wein wider laben vnd erfrischen mü ssem
 
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