Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]: Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... (Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600)

LrfterMeyldeßQuLUSkL
-Mer Wen Dienern zusihek/ daß sie dörffen liegen / schweren / spielen/
^m/vnd müffg gehen/ mag gleich em Herr oder Ritter genenk
^erden/aberkein rechtschaffener Ritter. Dann die Heuser derrechtschaff-
ncrRitter/sollen schuelen sein/da die fronien wachsen/vn nikHölen / dann
sich die Mörder auffhatten.Wann einer ün köstlicheHaußhaben hat/vii
Bancketen anstelt/vnd in seinem Hause jmmerzu Würffel vnnd Karten
vmbgehcn/ auch heitosen liderlichen Leuten Schutz Helt/ sagt man/das ist
rin ZentüVNd rechtschaffener eauMero. Vnd in warheit/ vnuermerckt/
sagen sierechk.Dan dergleichen oberzehlte ding gebären mehr einem §cn-
rüem vnd Heidnischem Menschen/atö einem Chnstlichen Ritter/ inmasi
sm der Apostel sagt/ das derselb sich befielst ein guter Ritter zusein/ welch-
er sich bearbeit ein guter Christ zusein/sintemal vnter dem Gesetz Christi
niemand befrepek ist/ böß vnd lästerlich zusein.
Wer dreMge sütt/die bey den Mm am meisten pflegten
geehrt zu werden.
c Wer EMentz begeren auch zuwiffen/ welchen Leuten man
vor zeirren auffden Rcichßtagen/ die Ehr vnd Vorzug geben habe
im sitzm/vnd welche der steuren befteyt warm. Hrerauffkan ich
gleichwol E.E. kein gemeine Regel nicht benennen/darnach man sich zn
allen vnnd jeglichen Zeiten vnd Leuffen gericht hettt/ sondern man hat-
nach Gelegenheit der Zeitten vnd Landßart pflegen zuhatten. Liemguß
befahl/daß diejenige am meisten Kinder geehrt vnd fürgezogen würden/
denen der Kopffam weissesten/vnnd der Bark am grawesten were.8o1oa
8o!onm8 befahl denAthenimsem/ das die am meistengeacht würden/
welche am meisten Kinder Herren. König Prometheus befahl den Egp-
peiem/das die Ienige/ vorallen andern am meisten geehrt würden/welchs
einen Befelch Herren in luttici fachen.
Der KönigDridamus befahl den Sieiomem / daß diePriesserde»
Kirchen allen andern Menschen Mrgezogen sotten werden. Brias de-
Argiuer König befahl/daß man am Mer meisten die Philosoph-- sob-
re Herfürziehen/die in den Schulen lasen, kompilius befahsden
Römern/daß derselbig inn einer Statt am meisten geehrt sottewäden/
welchereinanfthenstche Schlacht erhalten hettt/ Anacharsus em Phl-