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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0261

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Güldener Sendrfchreibett
der brauch / sondern der Mißbrauch/der exceß vnnd diegrossecuriollcee
vnd forgfeltigkeit/so man auffdie Kleider wende. Dann wir sehen täglich/
das etliche Geistliche daher ziehen / wie die Weltliche / die Vnrerrhanen
wie i hre Herrn selbst/die Edelleut/wie Grafen vnd Herr/vnnd die Burger
vnd Diener / wie die Edelleut. Also / das numehr/ alß viel die Kleider be-
trifft/ ein schlechter vnderschied ist zwischen einenr Herrn / vnd den Vnter-
thanen/ vnd zwischen einem Burgervnd einem Edelman.
Ebenmeffig wird diß Orts der exceß gestrafft/ nemblich dervberflust
vnnd vielfeltigkeit der Kleider vnd Gewandes / also / das man besondere
Cammer Jungfrawen halten muß / die nichts thun/ alß die Kleider aust
putzen/ zusammm legen / außklopffen / vnd in den Lufft hencken / damit sie
nicht verderbt/vnd von den Maden gefressen werden. Also auch vnd nie
weniger straffe ich diß Orts die außerlesene vnnd mannigfaltige gestalt/
vnd Farben der Kleider/die könstlichheitvnd grossen wmh derselben / dm
schmuck an den köstlichen Schuchen / die vberaus köstliche Halßbänd/
Armspangen/vnd köstliche Säum/ gewundene Ketten / die Bisem öpffet/
-Ohm vnd Stirn Spangen / die vielerhandt vnrerschiedliche Röck sozev-
hackt/zerklöbt / vnd auch mancherley weiß pikhiert vnnd durchstochen sein
müssen.Deren etliche endweder gar zu eng vnd knrtz sein / andere aber nur
gar zu weit vnd lang sein / vnd schlept /hnen ein so langer schwantz hinden
nach / das es gar wolstr einem armen Menschen/oder ein Ehehalk/noch
ein andersKlaid abgeben könte/vnd sein doch für anders nichts/alß das sie
die Gaffen darmit fegen / jhr gewissen beschweren / vnd ihre Seel zurHöt-
ttnhinnabstürtzen. Vnd die Frawen oder Jungfrawen/die dergleichen
lange Schwentz füren/ sollen von mir dieses wissen / vndwol mercken/das
die jenige Vögel/so lange Schwentz füren/kleine Köpffhaben/wie an dem
Pfawenvnd ander Atzel zusehen ist/was ich aber hiemit vermeine / das
werden sie ohne Zweifel wol verstehen/dann ( wie das sprichwort laut) den
gelerken ist gut Predigen. Weil dann deme also ist / so sol ein Fraw oder
Jungfraw sich in zierlichem Kleide / mit Scham vnnd Zucht schmucken/
nicht mit Zöpffen oder Goldt/ oder Perlen/oder köstlichem Gewand/son-
der durch gutewerck/mit aller vndmhenigkeit/ erbarkeit vnd sauberkeir.
Der Author beschleust diese Materi/vnd zeigt an/ für was
fachen sich emrechtt Jungftaw hüten sol.
Kk Ein
 
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