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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0410

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ErstevMeyl Heß LaeasM
rrerargm/sonder vilmehr zuuerbessern. Alle ding in der Welt lassen sich
. ermdttgm / anjftchalh der Tugent- Dann wann der Mensch von dcrsel-
chenablOso ists einvngezwepfelres zeichm/daß er fallen wirdk.
Keyftr Tmyanus schreibt dem Römischen Senat/ Wgr
gestalt man die OKLiLvnd DigmteLmnichrprocumm/son-
Dev verdienen fött.
i^^0ce^u8^r3^3nu8 Römischer Keyser/ allzeit Mehrer deßReichs/
^wündschet dem Senat zu Rom Glück. Wir haben ewers Herrn vnd
vnsers Vorfahrers Weitandk Kepsers Nerue zeitlichs ableiben allhiezn
Agrippina verstanden/vyd wollen mchr zweyfien/ jhr werdet ewers theils
solches nicht weniger als wir selbst/empfinden. Jnbetrachmng/daß jr an
sme einen gantz gckechten Keyser vnd Herrn/ich aber einm getrewm Var-»
rer verloren haben. Wann die Kinder einen gerrewen Vatter/vnnd die
Vnterrhanen einen froMenFürsten vertieren/mir demselben sollen sie ent-
wederzugleich ßerben/oder aberjhn mit ihren Trähern wider auMvecken.
Dann eben so wenig Fürsten finde man/ die ihrem Landt recht vorstehm/
als wenig manVögel inArabia findet/ss Phemx hesssen.Newa hak mich
außHispania nachRomgeführt/auffgezögen/vndrnmr Jugmkvn-
terweisen lassen/auch in meinemAlter zu einemSohn angmoikien/welchL
hohe Gnaden vnd Woltharen ich weder vergessen noch Wertem mt las-
sen soll. Dann ein vndanckbarer Mensch widt von denGöttem gestrafft/
vnd von den Menschen verhast.
Nerua wargleichwol inn der erziehung mein Herr / inn der Lieb mein
Vatter/im Blut mein Vmer/aber ich bekenn/ daß ich in mehr geliebt vnd
geehrt hab/wegen seiner selbst Tugent / als wegen der Blukuerwandtnuß.
Dann die Freunde soll man lieben/ aber der Tugent soll man defenren.
Nerua war (wie ir selbst wisset) am Geschlecht gantz Edel/im Ver-
stände erleuchk/am Leib gesunde / im Rathgebm verstendig/in der Gefahr
Lehertzk/im geben herrlich/im regiren eyfferig / er liebte die rugmk / vnd ver-
folgte die Laster. Den Tode eines jeden frostren Manns empfinde vnd be-
klage mennigklich/aber dm Tode eines gerechtm Fürsten kan man wedev
genugsamb empfinden noch beweinen. Dai! wann ein gemeine oder Pri-
nae Person Stirbt / so stirbt nur einer allein/aber wann ein froMer Fürst
stirbe/so stirbt das gantze Land mit jme. Wann vns die Götter dasLeben
der abgeleibken froinen Fürsten woltm verkauffen/so wäre es nicht eewer/
wann

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