des fünften Buch Mose. 7
drücket, gleichwol aber nicht der ersten Bedeutung
des hebräischen Worts gemäß ist, heiße eine Um-
schreibung. Weil also z.B. Ndrio eigentlich und
zuerst tragen heißt, so übersetzter es fast überall
tragen, wenn es auch von Besorgung der Geschäfte
und Angelegenheiten vorkommt, wie 5 Mose i, 9»
Eben so muß allemal sehen heißen, wenn
gleich erfahren die wahre Idee des Schriftstellers
ist, wie V. z 1. Und dergleichen Exempel finden
sich auf allen Seiten. Ja Herr Michaelis rechnet
sich diesen Fehler als eine Gewissenhaftigkeit an-
dre ihn so weit bringt, daß er meistentheils in den
Noten recht demüthig um Vergebung bittet, wenn
er ja etwa einmal nach seiner Art ein Wort um-
schrieben hat. So übersetzt er z. B. Kap.7, ick.
Du wirft alle Völker aufreiben/ und macht da-
bey gleich die Anmerkung: „D. Luther hat es weit
„eigentlicher durch fressen übersetzt; ich habe es
„lieber umschrieben, weil jener Ausdruck nicht
„mehr im Deutschen schicklich seyn möchte.,, Ist
wol in der Welt etwas seltsamers erhört worden? —-
Fast sollte man glauben, Herr Michaelis wisse gar
nicht, wie übersetzen und umschreiben unterschie-
den sey. Sonst würde er doch nicht den wahren
Ausdruck, der die Idee des Schriftstellers be-
stimmt anzeigt, und der also ganz eigentlich den
Namen der Übersetzung verdient, eine Umschrei-
bung nennen. Umschreiben heißt ja nach dem all-
gemeinen Sprachgebrauche, ein Wort oder Redens-
art in mehrere Worte und Redensarten übertragen:
A4 um
drücket, gleichwol aber nicht der ersten Bedeutung
des hebräischen Worts gemäß ist, heiße eine Um-
schreibung. Weil also z.B. Ndrio eigentlich und
zuerst tragen heißt, so übersetzter es fast überall
tragen, wenn es auch von Besorgung der Geschäfte
und Angelegenheiten vorkommt, wie 5 Mose i, 9»
Eben so muß allemal sehen heißen, wenn
gleich erfahren die wahre Idee des Schriftstellers
ist, wie V. z 1. Und dergleichen Exempel finden
sich auf allen Seiten. Ja Herr Michaelis rechnet
sich diesen Fehler als eine Gewissenhaftigkeit an-
dre ihn so weit bringt, daß er meistentheils in den
Noten recht demüthig um Vergebung bittet, wenn
er ja etwa einmal nach seiner Art ein Wort um-
schrieben hat. So übersetzt er z. B. Kap.7, ick.
Du wirft alle Völker aufreiben/ und macht da-
bey gleich die Anmerkung: „D. Luther hat es weit
„eigentlicher durch fressen übersetzt; ich habe es
„lieber umschrieben, weil jener Ausdruck nicht
„mehr im Deutschen schicklich seyn möchte.,, Ist
wol in der Welt etwas seltsamers erhört worden? —-
Fast sollte man glauben, Herr Michaelis wisse gar
nicht, wie übersetzen und umschreiben unterschie-
den sey. Sonst würde er doch nicht den wahren
Ausdruck, der die Idee des Schriftstellers be-
stimmt anzeigt, und der also ganz eigentlich den
Namen der Übersetzung verdient, eine Umschrei-
bung nennen. Umschreiben heißt ja nach dem all-
gemeinen Sprachgebrauche, ein Wort oder Redens-
art in mehrere Worte und Redensarten übertragen:
A4 um