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Allgemeine theologische Bibliothek — 6.1776

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https://doi.org/10.11588/diglit.22491#0088
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80 Erbauungsstunden.
meiniglich der Eingang in diesen Tempel der An-
dacht; bey dem man nie stille stehet. Bald wird
die mit Erstaunen erfüllte Seele plötzlich zur Anbe-
tung und Lobe der Herrlichkeit Gortes hingerißcn,
bald wird sie unter stillem Nachdenken tiefer in das
Heiligthum des Schöpfers geleitet, und findet für
ihn kein Wort, wenn nicht etwa ein gebrochenes,
aus dem innersten Grunde aufsteigendcö: Hal - le -
lu-jah!
Nun ein Wort zu feiner Zeit. Ist das Er-
bauung, achte, gottgefällige Erbauung, oder ist
sie es nicht? Ist sic cö nicht, so hat der erhabene
Sanger nicht im Geiste geredt, so oft er zu so man-
chem herrlichen seiner Lieder den Text nahm. Herr-
wie sind deine Werke so groß und viel? Du hast
sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll
deiner Hüter. So hat der Liebling Jesu unrecht
den ersten, höhestcn Lobgcsang der Ewigkeit ver-
standen. „Herr, du bist würdig zu nehmen,
Preis und Ehre und Kraft, denn du hast alle
Dinge geschaffen, und durch demen Willen
haben sie das Wesen, und sind geschaffen!
Ist aber dieses Erbauung, warum haben doch so
wenige Priester der Andacht aus dieser nie versic-
gcndcnQuclle geschöpft? Warum haben sie sich so viele
andere löcherichte Brunnen gegraben, die kein Wasser
geben ?
 
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