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Allgemeine theologische Bibliothek — 6.1776

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https://doi.org/10.11588/diglit.22491#0248
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schlag gelernt — der erste Ehebrecher den Ehe»"
bruch? —
Das sollen nun richtige Beweise seyn! Was
werden da für Dinge vorausgesetzt! — Eine solche
Kenntniß, nach der jeder das Laster allezeit für un-
recht und schädlich halten muß — daß Adam alle
Laster selbst müßte begangen haben, wenn seine
Nachkommen auf dieselbe durch Nachahmung ver-
fallen sollten. Welcher Mißverstand und welche
Verwirrung ist in dieser ganzen Philosophie. Es
kan niemand auf das Böse selbst verfallen, denn er
muß augenscheinlich finden, daß es für ihn böse Fol-
gen hat. Also wird er es bleiben lassen. — Da-
her wenn er es thut, muß es in seiner Natur liegen—
Wir wollen nicht sagen, daß der Grundsatz falsch
scyc, daß jedermann die böse Folgen der Sünden
sehe und wahrnahme, daß die Folge eben so unsi-
cher sepc, daß daher niemand selbst daraufverfallen
könne, (diese bcede Satze allein zeugen von sehr we-
niger Menschen Kenntniß, ohne die man doch von
solchen Dingen gar nicht urthcilen sollte) daß wirk-
lich ein schrecklicher Sprung in dem Schlüße
seye. Es muß also eine Nothwcndigkeit zu sündi-
gen in der Natur seyn. — Wir wollen nur, um
kurz abzubrcchen, eine Instanz aus der lieben Dog-
matik geben: Es laßt sich nicht begreifen, wie ein
ver-
 
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