über das neue Testament. 21z
sind keine andre, als imFsirchenverzcichniß stehende.
Dabey ist an keine Tiegel oder Richtschnur Zu den-
ken gewesen. Aber so geht es, wenn man den
Sprachgebrauch nicht aus den Schriftstellern selbst
lernt, sondern sich mit dürftiger Lexrconsbelehrung
behelfen muß: da verfällt man denn auf solche ety-
mologische und lexikalische Grillen; deren wir ein
gut Theil weniger haben würden, wenn der größte
Theil der Theologen des vorigen und jetzigen Jahr-
hunderts beßre Grammatiker gewesen wären. Man
würde denn auch eingesehen haben, daß kanonisch
und göttlich nicht geradezu emerley sey. Die Kir-
che kann ein Buch wohl zu einem kanonischen ma-
chen , aber dadurch wird es noch kein göttliches»
Und da es immer auf den Ausspruch der Kirche
angekommen ist, ob ein Buch kanonisch seyn soll
oder nicht, und die Untrügliehkeit eines solchen AuSZ
spruchs nirgends erwiesen ist; so muß es auch noch
jetzt jedem ftey stehen, diesen Ausspruch zu prüfen-
und wenn er sich nicht überzeugen kann, daß er ge-
gründet sey, für sich, (ohne andre, die sich davon
überzeugt haben, zu präjudicirsn) zu verwerfen»
Die Freyheit zu prüfen, gesteht man noch allenfalls
zu, weil man sie nicht abläugneu kann; aber ver-
werfen soll durchaus keiner» Ist aber dich nicht
eben so viel, als wenn man zu jemand sagte Du
Shast
sind keine andre, als imFsirchenverzcichniß stehende.
Dabey ist an keine Tiegel oder Richtschnur Zu den-
ken gewesen. Aber so geht es, wenn man den
Sprachgebrauch nicht aus den Schriftstellern selbst
lernt, sondern sich mit dürftiger Lexrconsbelehrung
behelfen muß: da verfällt man denn auf solche ety-
mologische und lexikalische Grillen; deren wir ein
gut Theil weniger haben würden, wenn der größte
Theil der Theologen des vorigen und jetzigen Jahr-
hunderts beßre Grammatiker gewesen wären. Man
würde denn auch eingesehen haben, daß kanonisch
und göttlich nicht geradezu emerley sey. Die Kir-
che kann ein Buch wohl zu einem kanonischen ma-
chen , aber dadurch wird es noch kein göttliches»
Und da es immer auf den Ausspruch der Kirche
angekommen ist, ob ein Buch kanonisch seyn soll
oder nicht, und die Untrügliehkeit eines solchen AuSZ
spruchs nirgends erwiesen ist; so muß es auch noch
jetzt jedem ftey stehen, diesen Ausspruch zu prüfen-
und wenn er sich nicht überzeugen kann, daß er ge-
gründet sey, für sich, (ohne andre, die sich davon
überzeugt haben, zu präjudicirsn) zu verwerfen»
Die Freyheit zu prüfen, gesteht man noch allenfalls
zu, weil man sie nicht abläugneu kann; aber ver-
werfen soll durchaus keiner» Ist aber dich nicht
eben so viel, als wenn man zu jemand sagte Du
Shast