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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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[XXI-XXVII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0361
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Anlage zur Tugend und Lasier. 347
und darauf kommt er denn auch am Ende selbst
(p. 6z). So wie nun aber die natürliche Anlage
zur Tugend verbessert werden kann, eben so kann
sie auch vermindert und gedämpft werden; (durch
Uebung) und es kann also ein Mensch ohngeachtet
seiner Anlage zur Tugend, doch nicht tugendhaft
werden. (Dreß wird vermurhlich nur von einem
hohen Grade der Tugend verstanden.) Er kann
auch nicht eine gewisse bestimmte Tugend erlangen,
wenn ihm die Anlage dazu fehlt, indem sein Genie
nicht die rührende Erkenntmß, und seine Gemüths-
art nicht die erforderliche Begierde hervorbringen
kann. In einem solchen Fall hilft aller Fleiß und
alle Mühe nichts. Datüber muß man sich auch
gar nicht wundern; kann doch nicht ein jeder Mensch
alle menschliche Erkenntnisse besitzen, also auch nicht
ein jeder alle menschliche Tugenden, und er ist nur
zu denen berufen, dazu er die Anlagen empfangen
hat. Das natürliche Unvermögen zu einigen Tu-
genden ist also nichts sündlicheS, sondern eine
physische Unvollkommenheit.
Eben so verfahrt nun auch der Verfasser in
Ansehung des Begriffs des Lasters» Das Weser;
aller Sünden und Laster, sagt er, besteht in einer
freyen Begehrung des Bösen und Verabscheuung
des Guten. Wenn die Seele eine Anlage da a
hghkN
 
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