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Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0122
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Aelteste Urkunde

habe. Sonach wird also Kinderunschuld hier zu
verstehen seyn, die aus einer glücklichen Gewohn-
heit, weil sie zu ihren Aeltern und Vorgesetzten
ein völliges Zutrauen haben, das ihnen empfohlne
Gute mit Leichtigkeit thun, und das Böse, wofür
sie gewarnt sind, lassen, weil es, da sie noch frey
von ungestümen Begierden und heftigen Leiden-
schaften sind, für sie auch keine Reihungen har. —
Schöne Anlage ist dies allerdings zu wahrer
Weisheit und achter männlicher Tugend — kann
aber doch an und für sich noch nicht Weisheit ge-
trennt werden ; sowenig als sogenannte Tempera-
mentötugend wahreTugend ist. — Diese Kinder-
unschuld kann also eigentlich mit der Vernunft, die
aus deutlicher Erkenntlich das Beste wählt, nicht
verglichen, und noch weniger derselben vorgezogen
werden.
In der dritten Abteilung hat die Umschrei-
bung von i Mos. IV, 7 (S. i6o) in der That
sehr viel empfehlendes — Die Erklärung von
Lamechs Lied (S. 174) ist ungemein einleuchtend,
und dies ist, in des Nec. Augen, Herders wahres
Verdienst, daß er sie in ein so schönes richt gefezt
Hal. So neu ist sic aber doch nicht, als man
nach dem pompösen Eingänge (S. 172) ein
'Lied, das alle die Jahrhunderte, da unsre Exer
"gese hinausreichct, noch keinen — vernünftigen
"Sinn gehabt hat," erwarten sollte. Schon
 
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