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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0133
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Hallers Briefe wider die Freygeister. 12z
meine Urtheil, welches über dieselben gefällt wurde,
gilt auch von diesem dritten Theil, und ich habe
daher nur nöthig, den Inhalt der in demselben
enthaltnen Briefe näher anzuzeigen.
Siebenzehnter Brief. — Freylich ist Vol->
taire ein Mann, dessen Gaben man hochftbäßen
muß, und (dieß muß ja nicht an ihm verkannt
werden) — der das Verdienst hat, das satanische
pygeheuer, welches Intoleranz heißt, mit ange-
griffen und etwas in seiner Wut gebändigt zu ha-
ben. Aber eben so gewiß ist es auch, daß er nicht
der fürchterlichste unter den Fürsprechern des Un-
glaubens, daß er wiederholt, — daß er nach-
schreibt, daß er unrichtig anführt, daß er sich sel-
ber widerspricht. Schon sind Zweifler durch Hal-
lers Briefe herumgebrackt worden. Bey ehrli-
chen Zweiflern, die nicht wie freygeifterische Per
titmaitreö, sich auf dem Absatz herumdrehen, la-
chen und pfeifen, wenn ein ernster Mann ihnen
ohne Flitterwitz sagt, hier irrest du — hier ist
der Weg zur Wahrheit, — müssen sie gewiß oft
diese gute Wirkung hervorbringen.
Voltairens Klage über die Vorsehung ist
baare Sophisterey und höchst ungerecht und un-
dankbar von einem Manne, - den sie an seinem
Geiste und in seinen irdischen Umständen, fo vor-
züglich gesegnet hat. Seine vorige Denkungsart
ist
 
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