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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0135
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I2L

wider die Freygeister.
vermengt. Daß der Hof zu Rom sich zum welt-
lichen Fürsten, und zum geistlichen Oberhaupt
eines grossen Theils der gesitteten Menschen ge-
macht hat, ist doch keine Missethat Pauls, dec
als ein Verklagter zu Rom in Fesseln gelehrt, und
daselbst seinen Märlyrertod ausgestanden har. —
Durch eine ewige Verwirrung der Legenden mit
der Offenbarung, zählt Voltaire in wenigen Dör-
fern vierzehntausend auf des Herodes Befehl er-
mordete Kinder« Er verstellt unredlich die Ge-
schichte Jesu durch seine Zusähe, und schimpft denn
pöbelhaft auf die Evangelisten. Er, der für die
Duldung schrieb, spricht aufs gröbste vom Johan-
nes, dem Julianus selbst den Nahmen, der Gut-
MÜthige, gab. Wie es viele Toleranzpredigec
machen: so macht er es auch. Seine Parthey
will er gedulret haben, und auf die Christen lä-
stert er überall in den wütendsten Ausdrücken. —-
Das Gelächter über das Gefühl, das der Hei-
land bey seinem Leiden bezeigt hat, ist eine Folge
der unnatürlichen fantastischen Moral, die in
Schauspielen und Romanen herrscht. Nach die-
ser darf zwar ein Held bey kernen Schmerzen kla-
gen, und muß den Tod selbst als etwas Gleich-
gültiges mit Unempfindlichkeit ansehen. "Aber"
antwortet Hr.v. Haller mir Recht, " diese Sitten-
"lehre ist ein Roman, sie lauft wider die Narur,
"unsre
 
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